„Stolpersteine“ zum Gedenken auch Innergebirg

„Stolpersteine“ erinnern jetzt auch in den Salzburger Gebirgsgauen an die Opfer der NS-Diktatur: Am Donnerstag verlegte sie der Künstler Gunter Demnig in St. Johann (Pongau) Es ist die dritte Stadt nach Salzburg und Hallein (Tennengau).

Vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Thaler in St. Johann wurde der erste Stolperstein verlegt: Für Hansi Thaler, der an Gehirnhautentzündung erkrankte und - weil es kein Penicillin gab - dauerhafte Schäden erlitt.

Stolperstein mit Rose

ORF

Ein Stolperstein erinnert jetzt an Hansi Thaler

„So kam, dass am 25. August des Jahres 1942 Hansi mit einem Transport abgeholt und nach Wien gebracht wurde“, schildert sein Bruder Walter Thaler. „Meine Mutter war nicht in der Lage, weil sie auf mich aufpassen musste. Mein Vater war beim Russland-Feldzug. Und so wurde Hansi nach Wien zur Klinik am Spiegelgrund transportiert.“ In der ehemaligen Jugendfürsorgeanstalt Spiegelgrund wurden insgesamt 789 Kinder mit Behinderungen ermordet. Im September 1942 kam die Todesnachricht zur Familie Thaler.

„Jahrzehnte, bis Würde zurückgegeben wird“

Lange kämpften die Angehörigen für einen Stolperstein, der für sie viel bedeutet: „Wenn man Jahrzehnte warten muss, bis einem so unschuldigen Wesen die Würde zurückgegeben wird, das Mensch-Sein, das ja auch mit der Behinderung nicht verschwindet, dann ist es eine Genugtuung, wenn man wenigstens einen Stein vor dem Elternhaus findet, wo seiner gedacht wird.“

In St. Johann wird zudem auch eines jüdischen Ehepaares gedacht, das dem Naziterror zum Opfer fiel. In der Stadt Salzburg und in Hallein gibt es bereits knapp 250 solcher Stolpersteine, die vor den letzten Wohnorten an NS-Opfer erinnern.

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