Bettlerproblem: Noch viele Fragen offen

Sechs Wochen lang haben zwei Arbeitsgruppen nach einem Runden Tisch zum Thema Betteln in der Stadt Salzburg getagt. Auch nach der Präsentation erster Ergebnisse bleiben aber noch viele Fragen offen.

Für bis zu 50 Bettler soll es in Salzburg künftig eine Basisversorgung durch Stadt, Land und Caritas geben. Das hat SPÖ-Sozialreferentin Anja Hagenauer am Montag angekündigt. Außerdem soll Bettlern in ihrer Muttersprache eine Art Verhaltenskodex vermittelt werden. Dieser werde derzeit ausgearbeitet, so Hagenauer. Die Kosten für die Bettler-Basisversorgung müssen aber Stadt und Land übernehmen, hat Caritas-Direktor Johannes Dines am Dienstag klargestellt.

Caritas warnt vor Ausdehnung der Basisversorgung

Dines warnt auch davor, die Basisversorgung - wie von den Grünen verlangt - für mehr als 50 Bettler auszudehnen. Ein zu großes Angebot schaffe nämlich zu große Nachfrage. Die Caritas habe außerdem kein Gebäude verfügbar und könne nur 30.000 Euro verwenden, die Spender direkt für Bettler zweckgewidmet haben. Allgemeine Spenden an die Caritas würden nämlich nur an bedürftige Österreicher weitergeben, betont Dines.

Der Betrieb einer Bettler-Notschlafstelle koste bis zu 250.000 Euro für Personal, Miete und Betriebskosten, rechnet der Caritas-Chef vor. Auch ob der Landtag einen neuen Anlauf etwa für Bettelverbotszonen in Teilen der Salzburger Altstadt nimmt, ist noch unklar. Erst im Jahr 2012 hatte das Verfassungsgericht das Salzburger Bettelverbot aufgehoben.

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