Höhlen-Drama: Geretteter dankt Helfern

Der aus dem Untersberg gerettete Höhlenforscher Johann Westhauser dankt nun in einem Video aus dem Spital allen Einsatzkräften und Helfern. Der Schwabe hat bei dem Steinschlag in der Höhle ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Schädelbruch und einen Bruch der Augenhöhle erlitten.

Johann Westhauser in seiner Videobotschaft vom Krankenbett

APA/EPA/Unfallklinik Murnau

Westhauser bedankte sich am Freitag bei den mehr als 700 Helfern

Westhauser muss noch einige Wochen im Krankenhaus bleiben, insgesamt sei von einer Genesungs- und Rehabilitationszeit von drei bis sechs Monaten auszugehen, sagen seine Ärzte im Unfallkrankenhaus Murnau (Oberbayern). Die Jochbeinfraktur soll in einigen Tagen operiert werden.

Dank an alle Retter

Einer seiner dringendsten Wünsche wurde dem Patienten von der Spitalsleitung in Murnau dann auch rasch erfüllt. Schon Freitagfrüh bedankte sich der Schwabe mit einer Grußbotschaft per Video bei seinen vielen Lebensrettern aus mehreren Staaten Europas. Er kämpfe auch noch mit Sprechproblemen und ist zuversichtlich, dass diese bald weg sind.

„Guten Morgen an alle Leute, die mir hier sehr intensiv geholfen haben“, sagte Westhauser in der aufgezeichneten Videobotschaft. „Es hat mir eine wunderbare Nacht gut geholfen. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Kameraden bedanken, die bei der Höhlenrettung mit beteiligt waren. Es war doch eine sehr große Aktion. Ich bin recht zufrieden - ich habe mit der Sprache noch ein bisschen Probleme. Aber das wird sich mit der Zeit wieder regeln.“

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36 Stunden lang kaum ansprechbar

Der 52-jährige Westhauser erlitt die Verletzungen durch einen Stein, der aus rund 15 Metern Höhe auf ihn stürzte. Danach sei er trotz Helms für zwei Minuten ohnmächtig gewesen, dann aber wieder aufgewacht, so die Ärzte. Eine Blutung führte zunächst auch zu einigen Bewusstseins-Ausfällen. Er war 36 Stunden lang kaum ansprechbar: „Er hat einen Schädelbruch, der aber nicht sehr relevant war - den müssen Sie sich wie einen kleinen Spalt vorstellen. Und er hat einen Bruch der Augenhöhle“, sagte Volker Bühren, ärztlicher Leiter des Klinikums Murnau.

Die Zeit spielte aber für die Retter: Vier Tage nach dem Unfall in der Höhle war der Zustand des 52-Jährigen dann so gut, dass mit dem Transport begonnen werden konnte.

Höhlenforscher Johann Westhauser beim Ausstieg aus der Riesending Schachthöhle im Untersberg

APA/EPA/Nicolas Armer

Donnerstag um 11.44 Uhr war der Höhlenforscher nach knapp zwölf Tagen aus der Riesending-Schachthöhle im Untersberg geholt worden

Bei der äußerst schwierigen Transportaktion im Berg erlitt Westhauser keine weiteren Verletzungen, sagten die Mediziner. Als er Donnerstagmittag in die Klinik kam, war auch keine Notoperation notwendig. Der Zustand des Verletzten bessere sich kontinuierlich - auch wenn die Genesung noch einige Zeit dauern werde, machten die Mediziner klar. Nach Klinikaufenthalt und Rehabilitation werde er aber voraussichtlich wieder in drei bis sechs Monaten voll wieder gesund sein, erwarteten die Ärzte.

Sperre gegen Neugierige und Touristen

Die Riesending-Höhle ist derzeit gesperrt. Für die Polizei und die Staatsanwaltschaft ist sie ein Unfallort. Die Höhle wird auch gesperrt bleiben. Die Behörden wollen vermeiden, dass Touristen zu der gefährlichen Stelle pilgern. Nur erfahrene Höhlenforscher sollen Zugang haben.

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