Kritik: Nationalpark nur im Pinzgau?

In der Nationalparkgemeinde Bad Gastein (Pongau) fühlen sich Wirtschaftstreibende und Touristiker von der Verwaltung des Nationalparks vernachlässigt. Auch die Landespolitik konzentriere sich zu sehr auf die Gemeinden im Pinzgau, heißt es.

Wenn man sich in der Nationalparkgemeinde Bad Gastein umhört, dann sind einige Leute des öffentlichen Lebens nicht besonders gut auf die Nationalparkverwaltung der Hohen Tauern zu sprechen. Die gehört zur Landesregierung und hat alljährlich Steuergeld für Projekte zu verteilen.

Krenn: „Tote Hose im Pongau und Lungau“

Roland Krenn ist Manager des Böcksteiner Heilstollen und der Erzbergbau Radhausberg Gesellschaft. Diese kümmert sich auch im Nassfelder Tal bei Sportgastein um Infrastruktur - in der Außenzone des Nationalparks: „Der Nationalpark findet im Pinzgau statt. Im Pongau und Lungau ist quasi ‚tote Hose‘. Der Nationalpark will jetzt im Sommer in Nassfeld einen Kiosk oder etwas ähnliches bauen, aber darauf warten wir jetzt auch schon zehn Jahre. Nicht einmal die Tafeln vom Nationalpark Hohe Tauern, werden von ihnen erhalten, obwohl wir sie bereits darauf aufmerksam gemacht haben.“

Nationalparkdirektor weist Kritik zurück

Der Salzburger Nationalparkdirektor Wolfgang Urban weist die Kritik aus der Pongauer Nationalparkgemeinde Bad Gastein zurück. Er verweist einerseits auf die Tatsache, dass sich die Mehrheit der Nationalparkgemeinden im Pinzgauer Teil der Hohen Tauern befindet. Andererseits würde für die drei östlichsten Gemeinden in Gastein, Hüttschlag sowie Muhr im Lungau auch viel getan: „Wir bauen zum Beispiel gerade in Hüttschlag eine Ausstellung zum Thema Almen zwischen Himmel und Erde. Dort investieren wir rund 800.000 Euro. Die Aussage, dass nichts passiert, ist damit sicher nicht gerechtfertigt.“ Und Nationalparkdirektor Urban ergänzt, wenn die Gasteiner konkrete Projekte vorlegen, dann werde man auch diese fördern.

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