Meldepflicht für Gewehre wird oft ignoriert

Waffenbesitzer müssen bis Ende Juni ihre Jagd- und Sportgewehre registrieren lassen - doch viele ignorieren das bisher. So gehen Fachleute von rund 30.000 Gewehren allein in Salzburg aus, nur rund ein Drittel wurde bisher registriert.

Jedes Gewehr muss in Zukunft schon beim Kauf registriert und den Behörden gemeldet werden. Das verlangen neue EU-Regeln, sonst drohen mehrere tausend Euro Geldstrafe. Bisher war die Meldepflicht nicht so streng, Aufzeichnungen über die Verkäufe führte nur der Händler. Ab Anfang Juli müssen alle Waffen im zentralen Waffenregister des Innenministeriums aufscheinen. Deshalb müssen auch ältere Jagd- und Sportwaffen nachträglich gemeldet werden.

Bisher nur ein geschätztes Drittel registriert

Doch nur rund 10.000 Jagd- und Sportgewehre wurden bisher in Salzburg registriert. Fachleute gehen dagegen von 30.000 solcher Waffen im Bundesland aus. Vor allem Sammler haben oft größere Mengen an Gewehren in ihrem Besitz.

Gewehre im Waffengeschäft

ORF

Gewehre müssen beim Kauf oder auch nachträglich registriert werden

Reinhold Sodia, Sprecher der Salzburger Waffenhändler, beschwichtigt: „Die Sammler sind ohnehin alle registriert. Und die haben auch Interesse daran, dass diese Waffen registriert werden, weil sie sich völlig legalen Bereich bewegen. Das ist auch alles in Ordnung. Und wenn jemand Waffen illegal hortet, wird der ohnehin nicht (zum registrieren - Anm.) kommen. Sie werden mit noch einem so strengen Gesetz diese Leute nicht dazu bewegen, ihre Waffen zu melden.“

Bei Pistolen und Revolvern war das Gesetz schon bisher streng. Diese Waffen werden gemeldet, sobald sie über den Ladentisch gehen. Die Behörden wurden gleich nach dem Kauf informiert.

Meldepflicht erleichtert Polizei die Arbeit

Bei Jagd- und Sportgewehren war die Regelung bisher lockerer. Jetzt müssen die Besitzer diese Waffen beim Händler oder im Internet nachträglich registrieren. Die Polizei sieht diese Verpflichtung positiv: „Wir können verlorene, gestohlene Schusswaffen besser nachvollziehen“, sagt Polizeisprecher Ortwin Lamprecht. „Auch bei gefährlichen Amtshandlungen können wir nachfragen, wie viele Schusswaffen in einem Haushalt sind. Das ist für uns natürlich auch ein Vorteil beim Einschreiten.“

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