Streit über Tempostrafen: „Abzocke“?

Die schärfere Kontrolle der Tempolimits und die sprudelnden Strafgelder gegen Autofahrer empören Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach) weist den vielfachen Vorwurf der Abzocke zurück - einmal mehr.

Auto fährt an Radarbox vorbei

ORF.at/Patrick Wally

Die großen Radar-Boxen werden zunehmend von kleineren Geräten mit Frontalkameras abgelöst

Wer in einem 30er-Limit bisher 40 km/h fuhr, lag dort bisher gerade noch im Toleranzbereich. Nun sind mindestens 30 Euro fällig, die direkt in die Kassen der Politik fließen. Kritiker sehen darin eine Strategie einiger Politiker, ihre maroden öffentlichen Haushalte zu sanieren. Zuständige weisen das vehement zurück.

Vierfach mehr Strafen wegen fünf km/h

Die Sicherheit von Fußgängern und Kindern sei zwar wichtig. Bei dem neuen System werde aber massiv über das Ziel geschossen, kritisiert Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP): „Wir haben mit diesen fünf km/h Reduzierung das Vierfache bei den Anzeigen. Das ist eine reine Abzockerei.“

Landesrat sieht keine Abzocke

Keine Rede von Abzocke, kontert Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach): "Das Ganze geschieht nur zum Schutz der Fußgänger und zur Sicherung des Schulweges“, beteuert er neuerlich, nachdem es in den vergangenen Wochen und Monaten schon heftige Kritik anderer gegeben hatte. Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner verlangt weiter, dass die Toleranzgrenzen bei der Kontrolle der Limits wieder dorthin gesetzt werden, wo sie vorher waren. Mayr: „Aus meiner Sicht undenkbar“.

Ein Ende des Streits und der heftigen Debatten scheint nicht in Sicht zu sein. Die Neuregelung sorgt auch bei Autofahrern für Empörung, die von sich sagen, bedächtig und rücksichtsvoll unterwegs zu sein.

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