400 Trauergäste für Karlheinz Böhm
wikipedia.org / Manfred Werner - Tsui
Böhm wurde Freitag in einem Ehrengrab der Stadt Salzburg auf dem Kommunalfriedhof beigesetzt. Zu der Gedenkfeier in der Residenz waren zahlreiche Familienmitglieder des Verstorbenen aus Österreich, Schweiz, Deutschland, den Niederlanden und der USA gekommen: Allen voran seine Frau Almaz mit den gemeinsamen Kindern, Sohn Nici und Tochter Aida.
Die 21-jährige Tochter von Böhm rührte Trauergäste zu Tränen, als sie gegen Ende der zweieinhalbstündigen Gedenkfeier auch zur Überraschung ihrer Mutter das Mikrofon nahm und das Lied „Hallelujah“ des Sängers und Songwriters Leonard Cohen sang.
Video: Trauerfeier in Salzburg
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Meterhohes Porträt, viele Rosen
Beim Rednerpult des Carabinieri-Saals erinnerte ein meterhohes Porträt an den Verstorbenen, gesäumt von einem Blumenbouquet aus roten und weißen Rosen und zwei weißen Kerzen. Eine Musikergruppe spielte Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Richard Strauss. Die Titel der Musikstücke habe sich Karlheinz Böhm schon zu Lebzeiten vor vielen Jahren ausgewählt, sagte Erich R. Jeske, ein Freund und Sprecher der Familie Böhm, zur APA.
APA / Franz Neumayr
Köhler, Haslauer, Burgstaller
Deutschlands Altbundespräsident Horst Köhler (CDU), Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP), die Vizepremierministerin von Äthiopien, Aster Mamo, und der Vize-Präsident der äthiopischen Region Oromiya, Abdulaziz Mohammed, sowie Vertreter der Stiftung „Menschen für Menschen“ und Salzburgs ehemalige Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) haben in ihren Ansprachen das Lebenswerk von Karlheinz Böhm gewürdigt.
Auch die Regierungsvertreter aus Äthiopien huldigten die großen Verdienste von „Vater Karl“ für ihr Land. Kindergärten, Schulen, Spitäler seien gebaut und zahlreiche Landwirtschaftsprojekte seien ins Leben gerufen worden - zum Nutzen von über fünf Millionen Äthiopier, wie Gabi Burgstaller betonte.
Video über Trauerfeiern in Äthiopien:
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Rolf Knie: „Er gab der Armut eine Stimme“
Die Trauerredner bedankten sich bei Almaz Böhm, Schirmherrin der Stiftung, sowie bei den rund 900 Mitarbeitern von „Menschen und Menschen“ für deren Engagement und ermutigten sie, das Lebenswerk von Karlheinz Böhm fortzusetzen. Der Schweizer Artist Rolf Knie, der 1988 mit Karlheinz Böhm die Schweizer Niederlassung der Stiftung gründete, sagte, Böhm habe mit „Menschen für Menschen“ der Armut eine Stimme gegeben. Große Worte für den Verstorbenen fand auch Peter Hanser-Strecker von „Menschen für Menschen Deutschland“: „Du bist für uns ein weitleuchtender Stern am Firmament der Menschlichkeit.“
Lebenswerk wird weitergeführt
Das Werk von Karlheinz Böhm werde gemeinsam mit Schirmherrin Almaz weitergeführt, versprach Otto Beuchert von „Menschen für Menschen Österreich“. „Du hast gesagt: ‚Mein Wunsch ist, eines Tages nicht mehr gebraucht zu werden‘. An der Erfüllung des Traums arbeiten wir.“ Die Wut sei der Auslöser von Böhms Engagement in Äthiopien gewesen. „Liebe war sein Tun“, erklärte Beuchert.
Erde aus Äthiopien im Grab
In einem Brief teilte Almaz Böhm mit, dass ihr verstorbener Mann vor Jahren den Wunsch geäußert habe, in Äthiopien begraben zu werden. Aufgrund seiner schweren Erkrankung konnte der Wunsch nicht mehr in Erfüllung gehen. „Er wollte dann in Salzburg beigesetzt werden. Allerdings konnten wir seinen Wunsch doch teilweise erfüllen: Karl liegt in äthiopischer Erde. Sowohl in der Urne, als auch ins einem Grab befindet sich Erde aus Äthiopien.“
Links:
- Ehrengrab für Karlheinz Böhm (salzburg.ORF.at; 02.06.2014)
- Karlheinz Böhm ist tot (salzburg.ORF.at; 30.05.2014)
- Äthiopien im World Factbook