AK: Asylwerber sollen arbeiten dürfen

Asylwerber sollen künftig regulär arbeiten dürfen. Diese Forderung beschloss die Vollversammlung der Salzburger Arbeiterkammer am Montag einstimmig - also auch Sozialdemokrate und Freiheitliche. Man dürfe Asylwerber nicht zu illegaler Arbeit drängen.

Die Salzburger AK fordert die Bundesregierung jetzt auf, die bestehenden gesetzlichen Schranken für Asylwerber abzubauen. Die grünen Gewerkschafter hatten den Antrag in die Arbeiterkammervollversammlung eingebracht. Die einhellige Zustimmung überraschte den Sprecher der grünen Gewerkschafter, Robert Müllner: „Zunächst muss ich sagen, dass ich sehr erfreut darüber war - denn das zeigt eine gewisse Offenheit, die es in der Salzburger Arbeiterkammer gibt. Das ist ein Ansatz, dass mehrere Problemkreise offensiv angegangen werden können.“

AK-Vollversammlung in Salzburg

ORF

Die Vollversammlung der Salzburger AK sprach sich einstimmig dafür aus, dass Asylwerber legal arbeiten dürfen

„Asylwerber nicht in illegale Arbeit drängen“

Die sozialdemokratischen Gewerkschafter lehnten die Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylwerber bisher ab. Jetzt hat sich ihre Meinung aber geändert, „weil in Wirklichkeit kein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin in Österreich ein Interesse daran haben kann, dass Asylwerber in illegale Arbeit gedrängt werden“, sagte Gerald Forcher, Vorsitzender der sozialdemokratischen Gewerkschafter in Salzburg: „Damit ist nämlich dem Unterlaufen von kollektivvertraglichen Normen Tür und Tor geöffnet. Und wenn die Möglichkeit besteht, in unserer Gesellschaft legaler Arbeit nachgehen zu können, die betroffenen Asylwerber für sich selbst sorgen können und damit auch die Sozialsysteme entlastet werden.“

Möglicherweise kommt jetzt auch auf Bundesebene Bewegung in das Thema. Flüchtlingsbetreuer, aber auch zum Beispiel auch Bürgermeister fordern schon seit Langem, dass Asylwerber legal arbeiten dürfen - zum Beispiel für gemeinnützige Projekte wie etwas die Almmahd oder Wegeerhaltung. Der Salzburger Magistrat startete im Vorjahr Pilotprojekte, bei denen Asylwerber für den Abfallwirtschaftshof arbeiteten. Der Andrang und das Feedback waren positiv.

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