Raubmord nach 19 Jahren geklärt

19 Jahre nach dem Raubmord an einem damals 43-jährigen Taxilenker konnte die Salzburger Polizei diese Bluttat jetzt aufklären. Als Mörder wurde nun ein damals 22-jähriger Tennengauer ausgeforscht, der inzwischen verstorben ist.

Forstarbeiter fanden Ende Dezember 1994 im Elsbethner Klausbach die Leiche eines Taxilenkers. Am 27. Dezember 1994 gegen 18.40 Uhr war dieser Taxilenker das letzte Mal gesehen worden, als er von der Alpenstraße Richtung Glasenbach fuhr. Stunden später entdecken zwei Forstarbeiter die Leiche des Mannes in einem Bachbett nur wenige Meter von seinem Fahrzeug entfernt. Wie sich nach der Obduktion herausstellte, war der Mann ertrunken.

Raubmörder flüchtete mit 8.000 Schilling

Erste Ermittlungen ergaben, dass ein Täter von außen mit einem unbekannten Gegenstand auf den Taxilenker eingeschlagen hatte. Dem 43-Jährigen gelang es noch, die Alarmanlage auszulösen. Der Unbekannte zerrte den Fahrer jedoch aus dem Wagen und riss ihn zu Boden. Danach öffnete der Täter die Motorhaube. Er riss zwei Relais aus der Verankerung und deaktivierte so die Alarmanlage. Der unbekannte Fahrgast schleifte den bereits Schwerverletzten in den 17 Meter entfernten Klausbach. Mit einer Beute von rund 8.000 Schilling flüchtete der Täter dann zu Fuß.

Das Auto des im Jahr 1994 ermordeten Taxilenkers

Polizei

Das Auto des im Jahr 1994 ermordeten Taxilenkers

Die Ermittler erstellten aus Zeugenaussagen ein Phantombild. Rund 100 Hinweise gingen daraufhin zur Bearbeitung ein. Beamte sicherten Spuren wie einen Fingerabdruck, einen Handflächenabdruck und Haare am Fahrzeug. Zahlreiche Befragungen wurden vorgenommen. Auch der mutmaßliche Täter, ein damals 22-jähriger Tennengauer, wurde befragt. Letztlich führten die Ermittlungen bis zum Jahr 2002 jedoch zu keinem ausreichenden konkreten Tatverdacht. So wurde der Fall zunächst als ungelöst zu den Akten gelegt. Kriminalisten des Landeskriminalamtes Salzburg holten den Akt im Jahr 2012 wieder hervor.

Neue Techniken ermöglichten internationalen Abgleich

Neue Techniken zur Digitalisierung und Speicherung im Automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungssystem (AFIS) ermöglichten nun die Eingabe jenes Handflächenabdrucks, den Tatortbeamte bereits 1994 gesichert hatten. Zum damaligen Zeitpunkt war eine Eingabe eines Flächenabdrucks in das System nicht möglich.

Die Ermittler digitalisierten den damals abgenommenen Abdruck und hinterlegten ihn im System. Ein Abgleich in den Niederlanden erbrachte Ende 2013 schließlich einen Treffer. Anhand des Ergebnisses konnten die Kriminalisten jetzt den Tennengauer als mutmaßlichen Täter ermitteln.

Mutmaßlicher Mörder im Jahr 2000 tot aufgefunden

Strafrechtlich kann der Mann allerdings nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Er wurde im Jahr 2000 in Niederösterreich tot aufgefunden. Laut Ermittlern wurde der Mann ein Jahr nach dem Raubmord mehrmals wegen zahlreicher Pkw-Einbrüche und eines Fahrzeugdiebstahls in Salzburg straffällig. Bei Einbrüchen in Wien wurde im Jahr 1997 mit Haftbefehl nach dem Tennengauer gesucht.

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