Finanzskandal-Stück: Rathgeber auf der Bühne

Eineinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Salzburger Finanzskandals ist der Konflikt Samstagabend in der Stadt Salzburg auf der Bühne aufgearbeitet worden. Und in dem Stück spielte eine Schlüsselfigur selbst mit: Monika Rathgeber.

Es war eine einmalige Aufführung im Kunstquartier in der Bergstraße in der Salzburger Altstadt. Medienvertreter waren dabei nicht erwünscht - so durfte auch das ORF-Team nur bei der Generalprobe drehen.

Monika Rathgeber auf der Bühne beim Stück "Die Kaufleute von Salzburg"

ORF

Spielte am Samstag sich selbst: Monika Rathgeber, Ex-Finanzverwalterin des Landes Salzburg

Gespielt wurde „Die Kaufleute von Salzburg“, eine Adaption von William Shakespeares „Kaufmann von Venedig“. In dem Stück geht es ja um Lügen, Intrigen, Macht und Geld. Und der junge Regiestudent Peter Blum der Kunstuniversität Mozarteum wagte sich an den Stoff. Hauptdarsteller waren Experten aus dem echten Leben: die ehemalige Finanzverwalterin des Landes Monika Rathgeber, Ex-ORF-Salzburg-Moderator Michael Mair als Politkommentator und der Journalist Erwin Josef Himmelbauer.

Publikum übernahm die vierte Rolle

Regiestudent Blum beschrieb seinen Ansatz so: „Es interessiert uns natürlich, dann zu sagen: Ist es nicht in Wahrheit umgekehrt? Ist nicht tatsächlich auch die Bevölkerung daran interessiert, diesen Skandal voranzutreiben, zu skandalisieren, um eine Art Ritual durchzumachen und wieder besser bestehen zu können?“

Die vierte Rolle, nämlich die der Bevölkerung, übernahm das Publikum. Bei der Aufführung waren das vor allem Studenten der Kunstuniversität Mozarteum und Angehörige von Monika Rathgeber. Die Hauptdarsteller wollten bei der Generalprobe auch keine Interviews geben - gesprochen wurde nur auf der Bühne.

Schuld und Schuldtypen, Recht und Gerechtigkeit - das waren die Themen des Finanzskandal-Theaterstücks, sagte Projektleiterin Ulrike Hatzer: „Diesen tiefen inhaltlichen Kern - den können sich die Schauspieler nicht draufschaffen. Der kann nicht plötzlich vier Jahre Jus studieren, um das glaubhaft erzählen zu können, dass dann ein Regisseur etwas daraus machen kann.“

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