Gehen Opernverkäufe nach Mailand durch?

Nach der Vertragskürzung für Noch-Festspielintendant Alexander Pereira in Mailand ist die Frage, ob die Vereinbarungen zu den Salzburger Opernverkäufen halten. Die Festspiele haben den Erlös fix eingeplant. Im Kuratorium gibt es unterschiedliche Meinungen.

Alexander Pereira selbst ist zuversichtlich: „Die Tatsache, dass man mich bestätigt hat, heißt natürlich auch, dass das, was ich zugesagt habe, auch eingehalten wird.“ Das würde bedeuten, dass die 690.000 Euro, die für den Verkauf von vier Opernproduktionen zugesichert und auch bereits in die Festspielbilanz 2013 eingearbeitet sind, wirklich nach Salzburg kommen werden.

"Don Carlo"-Opernproduktion aus dem Jahr 2013 bei den Salzburger Festspielen

Salzburger Festspiele/Monika Rittershaus

„Don Carlo“ ist eine der Produktionen, die nach Mailand verkauft werden sollen

Haslauer optimistisch, Schaden glaubt nicht daran

Auch der Festspielkuratoriums-Vorsitzende Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ist zuversichtlich: „Ich habe mich bei der Festspielpräsidentin erkundigt: Die Verträge sind rechtswirksam, die Zusagen sind bindend. Und wir gehen davon aus, dass sie eingehalten werden.“ Und sollte die Scala tatsächlich nicht zahlen, so gäbe es auch andere Opernhäuser, an die man verkaufen könne, so Haslauer.

Weniger optimistisch ist hingegen ein weiteres Kuratoriums-Mitglied, Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). Er befürchtet, „dass diese erwarteten Einnahmen aus den Verkäufen nach Mailand wahrscheinlich nicht fließen werden. Daran werden die Festspiele nicht scheitern oder zu Grunde gehen.“ Schließlich hätten genau diese Vereinarungen den Trubel in Mailand ausgelöst.

Mehr Förderung für Festspiele gefordert

Schaden will den Festspielen grundsätzlich zu mehr Geld verhelfen: „Es ist hoch an der Zeit, dass wir wirklich eine ernsthafte Diskussion über die Erhöhung der Zuwendungen der öffentlichen Hände führen.“ Zu Beginn des Jahres habe eine Klausur mit dem Direktorium ergeben, dass die Festspiele drei Millionen Euro brauchen. Das könne durch sparen allein nicht aufgebracht werden, meint Schaden und will das Kuratorium in die Pflicht nehmen.

Links: