Hilfe für Bettler und Einheimische

Basisversorgung für Notleidende, muttersprachliche Hilfe, Patenschaften für Städte in Herkunftsregionen und Projekte, die einheimischer Bevölkerung die Angst nehmen: Das sind Vorschläge, die beim Salzburger Bettler-Gipfel erarbeitet wurden.

Bettler, der in der Fußgängerzone am Boden sitzt

ORF/Peter-Paul Hahnl

In der Linzergasse

Man werde die Ideen aufgreifen und auf einer sachlichen Ebene ohne Bewertung diskutieren, kündigte Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) bei der Podiumsdiskussion am Mittwoch, dem letzten Tag des so genannten „Bettler-Gipfels“ in Salzburg an.

Ihr gehe es bei dem am kommenden Montag geplanten runden Tisch um den Beginn eines sachlichen Dialogs. „Das Thema ist zu ernst für politische Grabenkämpfe“, so Hagenauer.

Landesrätin gegen Bettelverbot

Hagenauers Sicht schließt sich auch die für Integration zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) an. Sie sagt, dass sie für ein Bettelverbot nicht zur Verfügung stehe. „Es braucht keine Verbotszonen“, so Berthold. Verbote würden das Problem nicht lösen, sondern nur verschieben - beispielsweise in die Illegalität.

„Die Sozialarbeit ist eine gute Ergänzung zur Polizeiarbeit“, sagt Landespolizeidirektor Franz Ruf. Sachspenden an die Bettler wären besser als Geldspenden, ist er überzeugt. Inga Horny, Geschäftsführerin des Altstadtverbandes, regte an, die Beobachtungen der Unternehmer ernster zu nehmen und hält den Vorschlag einen Bettlerbeauftragten in der Stadt Salzburg zu nominieren, für eine gute Anregung.

Informationsarbeit soll verstärkt werden

Für mehr Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft spricht sich Michael König vom Diakoniewerk Salzburg aus: „Wir dürfen das Thema nicht sicherheitspolitisch, sondern sozialpolitisch angehen“, fordert König. „Eine Notschlafstelle wird die Ängste der Bevölkerung nicht abbauen.“ Deshalb brauche es Projekte in Schulen und man müsse die Geschichten der Bettler für die Menschen sichtbarer machen, betonte König die Wichtigkeit des Dialogs.

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