Tempolimits: Rekord bei Radarstrafen

Neben hohen Abgaben und Steuern fetten Autofahrer in Salzburg die Kassen von Land und Stadt jährlich noch um sechs Mio. Euro auf. Das sind die Radarstrafen, die bei Verstößen gegen Tempolimits eingehoben werden. Diese Summe wird heuer noch höher.

Radarkasten

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Radarbox, nicht gerade sehr beliebt in der Bevölkerung

Es gibt mehrere Gründe für die zusätzlichen Einnahmen durch Geschwindigkeitssünder. Zum einen die probeweise 80er-Beschränkung auf der Westautobahn im Stadtgebiet. Zum anderen, weil ab 1. Juni die Strafen gegen Schnellfahrer weiter verschärft werden sollen.

Und schließlich: Gemeinden sollen schon bald selbst Radarboxen aufstellen und die Einnahmen zur Gänze kassieren dürfen. Das habe nichts mit Abzocken des Autofahrers zu tun, sondern solle lediglich der Verkehrssicherheit in Ortsgebiet dienen, lautet eine Sprachregelung in der Politik.

Politiker weisen „Abzocke“ von sich

Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP) betont, die meisten Unfälle würden wegen zu hoher Geschwindigkeit im Ortsgebiet passieren: „Es werden dabei auch viele Radfahrer und Fußgänger geschädigt. Hier müssen also Maßnahmen gesetzt werden, damit die Limits für den Autoverkehr auch eingehalten werden.“

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Das zusätzliche Geld für die öffentlichen Kassen sei ein positiver Effekt beim Bestreben um mehr Verkehrsicherheit, so der Gemeindebund-Chef. Kritiker sprechen dennoch von einer neuen Quelle gegen die Geldnot der Politik. Autofahrer-Organisationen sehen zum Beispiel stationäre oder mobile Radarüberwachungen kritisch.

Sinnlose Limits in der Nacht?

Martina Schlegel-Lanz ist Verkehrsjuristin beim ÖAMTC: „Wenn ich einen Schulweg habe, dann sind Strafen nachvollziehbar, wenn Kinder auf dem Schulweg in Gefahr kommen könnten. Wenn man zum Beispiel nachts an diesem Limit vorbeifährt, dann sieht man den Sinn dieser Maßnahme nicht. Und da kommt den Leuten natürlich schon oft der Gedanke, dass es hier ums Geld geht.“

Aufrüstung der Blitzer

Jedenfalls könnte sich die Zahl der Radarkästen auf den Straßen im Bundesland in Zukunft von 21 auf mehr als 30 erhöhen.

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