Song Contest: Salzburgs Politik winkt ab

In Österreich ist ein Wettstreit um die Austragung des 60. Eurovisions Song Contests 2015 ausgebrochen: Doch während sieben andere Bundesländer Interesse zeigen, winkt die Politik in Stadt und Land Salzburg ab.

11.000 Zuschauer bejubelten Samstagabend in Kopenhagen den Sieg von Conchita Wurst beim Eurovisions Song Contest. Damit wird der Wettbewerb nächstes Jahr in Österreich ausgetragen - wo, ist noch nicht fix.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Angelegenheit der Bundeshauptstadt“

In der Stadt Salzburg soll das Spektakel jedenfalls nicht stattfinden - Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) winkt schon jetzt ab: „Ich habe es mit einem gewissen Schmunzeln registriert, dass ein Stadion angeboten wird, das nicht einmal überdacht ist. Ernsthaft: Das ist natürlich eine Angelegenheit der Bundeshauptstadt. Die einzige Halle mit der entsprechenden Dimension steht in Wien - das ist die Wiener Stadthalle. In Salzburg haben wir zwar eine große Messehalle, aber ich glaube nicht, dass die dafür geeignet ist, so eine Riesenveranstaltung auszurichten. Von den Kosten rede ich da jetzt gar nicht. Da werden zum Teil ja abenteuerliche Summen genannt.“

Conchita Wurst auf der Bühne beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen

APA/EPA/Jörg Carstensen

Der Song Contest 2015 soll nicht in Salzburg stattfinden, sagt die Politik

In Salzburg „müsste um viel teures Geld“ erst eine Halle errichtet werden, ergänzt der Bürgermeister: „Dazu kommt dann noch die Durchführung. Und das Ganze hat doch einen begrenzten Werbewert für eine Stadt, weil sich die Zuseher auf die Songs und die Künstler konzentrieren - und denken nicht daran, was außerhalb dieser Show ist.“

Haslauer: Passt nicht in Salzburgs Kulturprofil

Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hält wenig davon, den Song Contest nach Salzburg zu holen. Das Land könne finanziell nichts beitragen. Zudem passe diese Veranstaltung auch nicht in das Kulturprofil des Landes, ergänzt Haslauer.

Tourismuswerber gegen „vorschnelle“ Ablehnung

Leo Bauernberger, Chef der Salzburger Land Tourismusgesellschaft (SLT) sieht das anders: Salzburg dürfe die Austragung des Song Contests nicht vorschnell ablehnen, sagte der Montagmittag ORF Radio Salzburg. Salzburg müsse sich aktiv darum bemühen, der Werbeeffekt sei unbezahlbar.

Der ORF wird die Show im nächsten Jahr ausrichten und rechnet mit Kosten von etwa 20 Millionen Euro. Deshalb soll sich auch der Austragungsort finanziell beteiligen, sagt Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Links: