Streit um Abriss der Ischlerbahn-Werkstatt

Der Abriss der alten Ischlerbahn-Werkstatt in Salzburg-Sam sorgt für Empörung bei Eisenbahnfans. Es handle sich um ein Industriedenkmal, das geschützt werden sollte, kritisieren sie.

Die einstige Werkstatt für Dampflokomotiven war in sehr baufälligem Zustand und steht nicht unter Denkmalschutz. Einst wurden dort die Dampflokomotiven der legendären Ischlerbahn gewartet und gereinigt. Nun ist die ehemals schmucke Werkstatt nur mehr eine Ruine. Die Fans der historischen Salzkammergut-Lokalbahn sind empört - so auch Richard Fuchs vom Verein „S-Bahn Salzburg“.

Alte Dampflokomotiven

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Einst wurden in der Werkstätte die Dampflokomotiven der Ischlerbahn gewartet

„Ich bin schockiert, dass ein historisch wertvolles Haus in Salzburg - einer Stadt, die Weltkulturerbe-Status hat - einfach weggerissen werden kann, obwohl es das bedeutendste noch existierende Gebäude der Ischler Bahn ist. Dieses Haus wurde vor knapp 125 Jahren erbaut und ist aus meiner Sicht ein technikgeschichtlich und daher auch kulturgeschichtlich wichtiges Bauwerks für Salzburg“, sagt Fuchs.

„Verkehrstechnisches Museum wäre möglich gewesen“

Bei der Werkstätte handle es sich um ein Industriedenkmal, das geschützt werden sollte, sagen die Eisenbahn-Fans. Sie werfen den Denkmalschützern Untätigkeit vor. "Man hätte die Chance gehabt, dass die Stadt oder das Land das Gebäude übernimmt und hier zum Beispiel ein verkehrstechnisches Museum für Schienenverkehr in Salzburg einrichtet. Auf alle Fälle wäre es sinnvoll gewesen, dieses Gebäude zu erhalten, kritisiert Richard Fuchs.

Ischlerbahn-Werkstatt

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Der Abriss des Gebäudes sorgt bei Eisenbahn-Freunden für Empörung

Die Chefin des Bundesdenkmalamtes, Eva Hody, gab telefonisch bekannt, dass der Fall bereits von ihrem Vorgänger Ronald Gobiet abgehandelt worden sei. Doch dieser sagt, er könne sich nicht daran erinnern, den Abriss befürwortet zu haben. Etliche Anrainer sind allerdings erleichtert, dass die Bagger aufgefahren sind. Das Gebäude sei total verwahrlost und ein Unterschlupf für Obdachlose gewesen, argumentieren diese Anrainer.

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