Landtag nimmt Rumänien und EU in die Pflicht

Der Salzburger Landtag nimmt die rumänischen Behörden und die EU Kommission in die Pflicht: Es sei deren Aufgabe dafür zu sorgen, dass Roma und Sinti nicht mehr in Salzburg und vielen anderen europäischen Städten betteln gehen müssen.

Städte wie Salzburg oder Hamburg können den Zustrom an Bettlern allein nicht in den Griff bekommen. Geld aus Brüssel sollte tatsächlich zur Armutsbekämpfung in den Dörfern der Roma in Rumänien eingesetzt werden. Das sagt Gerlinde Rogatsch, die Fraktionschefin der ÖVP im Landtag: „Es gibt ausreichend Töpfe in der EU um die Kluft zwischen arm und reich auszugleichen.“

„Betteln ist kein Beruf“

3,6 Milliarden Euro aus dem Sozialfonds der Europäischen Union sind dem Mitgliedsland Rumänien genau für diese Zwecke zur Verfügung gestellt. Der größte Teil des Geldes sei dort jedoch nicht angekommen. Das Bettlerproblem nicht durch die rosarote Brille betrachtet wissen will Ingrid Riezler von der SPÖ: „Ich möchte nicht, dass wir die Art des Lebens als kulturelle Gegebenheiten und Traditionen hinnehmen. Für mich ist Betteln auf jeden Fall kein Beruf.“

„Betteln ist ein Armutsproblem“

Notquartiere für Bettler würden nur dazu führen, dass der Zustrom noch weiter zunimmt, warnte Marlies Steiner Wieser von den Freiheitlichen. Bettler dürften nicht ins kriminelle Eck gestellt werden, so die Warnung der grünen Sozialsprecherin Barbara Sieberth: „Betteln ist ein Armutsproblem und kein Sicherheits- oder Kriminalproblem.“

Dieser Ansicht wiederspricht Bernhard Rausch von der Landespolizeidirektion. Es gebe sehr wohl Organisatoren im Hintergrund bei der Anwerbung der Bettler, der Anreise und beim Einsammeln der Erträge. Die Caritas beziffert die Zahl der Bettler in Salzburg mit zirka hundert.

Links: