Weniger Andrang bei Schuldnerberatung
Die Zahl der Erstkontakte von verschuldeten Klienten beim Verein Schuldenberatung ist 2013 auf knapp 900 gesunken. 2011 waren es noch mehr als 1.000. Nachlässe in Summe von 18 Millionen Euro konnten durch Ausgleiche, Abschlagszahlungen und gerichtliche Zahlungspläne für die Klienten erreicht werden. Die Zahl der Privatkonkurse lag auch im Vorjahr mit rund 400 auf dem Niveau der beiden Jahre davor. Die Höhe der Verschuldung liegt im Durchschnitt bei rund 80.000 Euro.
Scheidungen, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Wohnungskauf sind einige der Ursachen dafür, dass so mancher in die Schuldenfalle gerät. Auch der Anteil von wirtschaftlich gescheiterten Selbständigen, die bei der Schuldenberatung meist sehr spät landen, ist beträchtlich, sagt Peter Niederreiter, der Geschäftsführer vom Verein Schuldenberatung.
Keine Unterstützung durch Wirtschaftskammer
Hohen Beratungsaufwand benötigen auch gescheiterte Selbstständige, die sich im Zuge der Selbstständigkeit überschuldet haben. „Das trifft Männer zweieinhalb Mal öfter als Frauen. Seitens der Wirtschaftskammer werden Gründer wesentlich mehr unterstützt als jemand der dann Probleme hat“, so Niederreiter. Das Land Salzburg unterstützt den Verein Schuldenberatung pro Jahr mit rund 800.000 Euro, die Arbeiterkammer mit 10.000 Euro. Die Salzburger Wirtschaftskammer hat bislang eine Förderung abgelehnt.
Schellhorn appelliert in diesem Zusammenhang an die Wirtschaftskammer, „sich wie die Arbeiterkammer zumindest mit einem kleinen Betrag an der Finanzierung der Schuldenberatung zu beteiligen.“ Der Bedarf an Liquididationsberatung für gescheiterte Unternehmer sei jedenfalls enorm.
Links:
- Training für Schüler gegen Schuldenfallen (salzburg.ORF.at; 24.02.2012)
- Schuldenfalle Weihnachten (salzburg.ORF.at; 19.12.2012)