Osterfestspiele wollen „weg vom Nobel-Image“

Die Osterfestspiele wollen „weg vom ausschließlich hochpreisigen Nobel-Image“. Das sagte der kaufmännische Geschäftsführer des Festivals, Bernd Gaubinger, am Sonntag. Die Kartenpreise im mittleren Segment sollen deshalb deutlich sinken.

„Im Vorjahr waren die Osterfestspiele zu 88 Prozent ausgelastet, heuer wissen wir es noch nicht“, sagte Gaubinger bei einem Pressegespräch. „Im kommenden Jahr wollen wir über 90 Prozent, dafür haben wir die Kartenpreise im mittleren Segment spürbar reduziert. Wir orientieren uns Schritt für Schritt an den Preisen von Sommerfestspielen und der Konkurrenz in Baden-Baden oder Berlin.“

So koste in der Kategorie drei eine Opernkarte künftig 310 statt 370 Euro; für das Chorkonzert zahlt man 160 statt 200 Euro. Dies sei als „Zeichen der Öffnung der Osterfestspiele für ein breiteres Publikum“ zu verstehen, hieß es. Die 1967 von Herbert von Karajan gegründeten Osterfestspiele gelten als eines der elitärsten Festivals der Welt. Opern-Einzelkarten im Parkett kosten heuer 490 Euro.

Die Finanzen des Festivals machen Gaubinger keine Sorgen. Das Budget sei mit sechs Mio. Euro stabil, zwölf Prozent davon stammen von der öffentlichen Hand.

2015: „Cavalleria rusticana“ und „Der Bajazzo“

Am Sonntag wurde auch das Programm für die Osterfestspiele 2015 vorgestellt: Die beiden Verismo-Opern „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni und „I Pagliacci“ („Der Bajazzo“) von Ruggero Leoncavallo werden inszeniert. Produktionspartner ist auch 2015 die Semperoper Dresden.

In den Hauptrollen beider üblicherweise gemeinsam aufgeführten Opern wird Jonas Kaufmann zu erleben sein. Der Münchner Star wird zudem den Tenor-Part im dritten Doppelkonzert übernehmen, auf dem Programm steht „Missa da Requiem“ von Giuseppe Verdi. „Nach Wagner und Strauss dürstet uns nach dem italienischen Fach“, erklärte der Dirigent und künstlerische Leiter des Festivals, Christian Thielemann. „Warum ausgerechnet diese beiden Opern, kann ich gar nicht sagen. Es war eine reine ‚Lust-Entscheidung‘, einfach etwas anderes als üblich zu machen. Mir liegt diese Musik, ich habe einen Sinn für den Verismo“, so der Dirigent, der den „Bajazzo“ in jungen Jahren in Nürnberg, die „Cavalleria“ hingegen noch nie dirigierte.

Orchester im Orchestergraben (Die Sächsische Staatskapelle Dresden mit Christian Thielemann)

ORF

Die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt 2015 Italienisches und Russisches

Konzerte mit russischen Komponisten

Dazu kommt Musik aus Russland: So setzte die Festivalleitung zusammen mit der Staatskapelle Dresden im ersten Doppelkonzert Tschaikowskys b-Moll-Klavierkonzert (Solist: Arcadi Volodos) und die 10. Symphonie von Schostakowitsch (Dirigent: Daniele Gatti) aufs Programm. Im zweiten Doppelkonzert dirigiert Thielemann selbst das a-Moll-Violinkonzert von Schostakowitsch (Solist: Nikolaj Znaider) und dann die 6. Symphonie „Pathetique“ von Tschaikowsky.

Im „Konzert für Salzburg“ wird Sergej Prokofjew gegeben - und zwar „Peter und der Wolf“ mit Isabel Karajan, der Tochter des Festivalgründers Herbert von Karajan, als Erzählerin. Isabel Karajan wird darüber hinaus ein Kammermusikprojekt mit dem Titel „Fräulein Tod trifft Herrn Schostakowitsch“ gestalten, Regie wird Klaus Ortner führen.

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