Stadtpolitik will mehr Wohnungen vergeben

Die Stadt Salzburg will mehr Wohnungen an beim Wohnungsamt vorgemerkte Personen und Familien vergeben dürfen. Derzeit „verteilt“ das Amt rund ein Drittel der Wohnungen, die von gemeinnützigen Wohnbauträgern gebaut werden.

Die Anzahl der neu gebauten geförderten Wohnungen in Salzburg reicht bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Rund 4.000 Wohnungssuchende sind derzeit beim Wohnungsamt der Stadt registriert. Nur jeder Zehnte von ihnen kommt jedes Jahr auch wirklich zum Zug, weil die Stadt nur 400 Wohnungen vergeben kann.

Für gemeinnützigen Wohnbauträger ist das Thema heikel. Sie argumentieren, dass die Stadt nicht zu viele ihrer Bewerber mit sozialen Problemen in eine Wohnanlage schicken solle. Das könnte möglicherweise zu Schwierigkeiten für die gesamte Wohnanlage führen. Ein Gleichgewicht sei anzustreben.

Baustellen-Plakat vor geförderter Mietwohnanlage

ORF

Die Stadt Salzburg will die Hälfte der von gemeinnützige Bauträgern errichteten geförderten Wohnungen vergeben.

„Wer weniger verdient, ist nicht schlechterer Mieter“

„Wir vergeben unsere Wohnungen nach bestimmten sozialen Kriterien“, kommentiert das Bernhard Schweiger vom Wohnungsamt der Stadt Salzburg. „Da ist das Einkommen eines der Kriterien. Und ich bin jetzt der Meinung: Das Einkommen alleine als soziales Kriterium negativ zu sehen - dass eine Familie, die weniger verdient, ein ‚schlechterer‘ Mieter ist, das finde ich nicht.“

Beim Wohnungsamt der Stadt Salzburg werden außerdem jene Bewerber bevorzugt, die dringend mehr Platz brauchen oder in desolaten Wohnungen leben.

„Chance auf leistbare Wohnung“

Die neue Stadtregierung will, dass künftig jede zweite Wohnung der gemeinnützigen Wohnbauträger von der Stadt vergeben werden darf. Die designierte Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) bekräftigt diese Forderung: „Eines ist mir wichtig zu betonen, weil immer wieder gesagt wird: Menschen, die beim Wohnungsamt gemeldet sind, sind die ‚krassen Fälle‘. Ich finde es nicht ‚krass‘, wenn man als junge Verkäuferin halt leider nicht mehr 1.000 Euro netto verdient und am Privatmarkt 700 Euro für eine Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnung zahlt. Dann ist es wichtig, dass wir dieser jungen Frau die Chance auf eine leistbare Wohnung geben.“

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