Wohn-Darlehen: LH schließt Verkauf nicht aus

Noch vor dem Sommer soll die Entscheidung fallen, ob das Land seine Wohnbaudarlehen verkauft. Das kündigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einem ORF-Interview an. Banken und Wohnbaugenossenschaften stehen bereit, die Darlehen für rund 1,4 Mrd. Euro abzulösen.

Eine Wohnbauförderung, die mindestens genauso viele Wohnungen schafft wie die derzeitige, und keine Nachteile für jene Mieter und Käufer, die derzeit von den günstigen Direktdarlehen des Landes Salzburg profitieren: Das sind die Eckpunkte, unter denen Landeshauptmann Wilfried Haslauer über einen Verkauf der Wohnbaudarlehen an die Privatwirtschaft bzw. Banken nachdenkt.

Haslauer verweist auf desaströse Finanzlage

Das Land könnte mit dem Erlös finanziell saniert werden. Und das sei dringend notwendig, sagt Haslauer: „Wir haben eine dramatische Verschuldung des Landes und sind am Abgrund. Wenn sich da ein bisschen etwas tut in Richtung weniger Wachstum, weniger Steuereinnahmen und international steigenden Zinsen, dann kriegen wir massive Probleme. Wir sind nicht mehr krisenresistent.“

Wilfried Haslauer und Karl Kern bei Interview

ORF

Haslauer im Interview mit ORF-Redakteur Karl Kern

Raiffeisen-Chef: Keine Schlechterstellung derzeit

Banken würden diese lukrativen Wohnbaudarlehen äußerst gerne übernehmen. Raiffeisen-General und Bankensprecher Günther Reibersdorfer überlegt ein Konsortium der Salzburger Geldinstitute, das gemeinsam die 1,4 Milliarden aufbringen könnte:

„Das wäre etwas, was dem Land helfen könnte. Auch für andere Investitionen, die dringend nötig sind. Aber dass das eine Schlechterstellung der Kunden bringen würde, das kann ich mir nicht vorstellen. Derzeit.“

Viele haben Bedenken

Für Leute in der Bevölkerung, die derzeit Landesdarlehen haben, würde es keinerlei Schlechterstellungen geben, versichern auch andere Bankenchefs. Das sehen viele Bürger anders, die solche Darlehen aufgenommen haben. Sie befürchten, dass sie dann künftig dem freien Finanzmarkt ausgeliefert seien.

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