Spitalskrise: Dienstzeiten viel zu lang

Im krisengeplagten Spitalswesen droht die nächste Baustelle. Die EU verlangt, dass Spitalsärzte nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten. In Salzburg sind 72 Stunden erlaubt. Die neue EU-Regelung bedeutet 100 zusätzliche Ärzte und sechs Mio. Euro Mehrkosten pro Jahr.

OP-Schwester bereitet eine Angiographie im Operationssaal vor

ORF

Operation im Landesspital

Das EU-Recht macht auch vor Salzburgs Spitälern nicht halt. Das ist fix. Wenn Ärzte nicht mehr so lange arbeiten dürfen wie bisher, dann sind das gewaltige Mehrkosten und Probleme bei der Besetzung der neuen Stellen.

Deshalb will das Land Salzburg nun eine Übergangsfrist von fünf bis zehn Jahren bei der EU herausverhandeln - bis ein neues Arbeitszeitgesetz gilt.

Geld- und Ärztemangel

LHstv. und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) betont, man müsse danach trachten, dass die Häuser künftig stärker zusammenarbeiten: „Es müssen auch Abteilungen über mindestens zwei Standorte hinweg zusammenarbeiten. Wir müssen mit weniger medizinischem Personal auskommen, denn wir haben es nicht. Wir haben für ganz Europa zu wenig Ärzte.“

Geschäftsführer fordert höhere Grundgehälter

Für die Salzburger Landeskliniken bedeutet das neue und strenge Arbeitszeitgesetz knapp 60 zusätzliche Ärzte - und Mehrkosten von vier Millionen Euro pro Jahr.

Viele Ärzte sehen in kürzeren Diensten einen Nachteil - weil die Überstunden einen wichtigen Teil ihres Gehaltes ausmachen, so Paul Sungler, Geschäftsführer der Landeskliniken. Er sagt, es müsse höhere Grundgehälter geben: „Die Mittel für eine Reform sind aber vorläufig nicht vorhanden.“

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