Diakonie fordert Hilfe für Bettler

In der Stadt Salzburg gebe es kein einziges Notquartier für Bettler, kritisiert Michael König, Geschäftsführer der evangelischen Diakonie. Ende März wurde die Notschlafstelle der Caritas in Salzburg-Mülln geschlossen.

Bettler, der in der Fußgängerzone am Boden sitzt

ORF/Peter-Paul Hahnl

Bettler in Salzburg

Bettlern würde nun nichts anderes übrig bleiben, als unter Brücken zu hausen, kritisiert König. Etwa 100 Bettler - vorwiegend aus Rumänien - versuchen in der Stadt Salzburg die bittere Armut ihrer Heimat hinter sich zu lassen. Sie kämen aber hier „doch nur vom Regen in die Traufe“, so die Diakonie.

Kalte Biwaks unter offenem Himmel

König forderte nun Verbesserungen durch die Stadtpolitik: „Die Notschlafstelle der Caritas ist nun zu. Deshalb schlafen diese Menschen nun unter Brücken oder zu fünft in einem Auto.“ Sogar die Staatsbrücke im Stadtzentrum und ihre Umgebung müssten als Notquartier herhalten, sagte der Diakonie-Sprecher: „Ich habe dort zwei Personen vor einigen Tagen gesehen, die übernachtet haben.“

Diese Angaben bestätigte auch die Polizei. Alternativen für Bettler sind Abbruchhäuser und sonstige Unterschlüpfe. In Parks und Waldstücken ist es im Augenblick noch zu kalt.

„Menschenwürdige Basisversorgung“ gefordert

Es bildete sich auch schon eine Plattform von Sozialinitiativen, die den Bettlern helfen will. Sie fordert fixe Notschlafstellen für Bettler sowie eine medizinische Grundversorgung. Auch die grüne Bürgerlisten-Gemeinderätin Ingeborg Haller fordert eeine „menschenwürdige Basisversorgung“ für Bettler.

Am Montag hatten Unbekannte zwei Bettlermatratzenlager in Salzburg-Schallmoos angezündet. Über die Täter wird nur spekuliert. Verletzt wurde niemand - mehr dazu in Unbekannte legten Feuer in Bettlerlagern (salzburg.ORF.at; 7.4.2014).