Paintball-Schüsse auf HOSI

Auf das Gebäude der Salzburger Homosexuellen-Initiative (HOSI) sind in der Nacht auf Dienstag drei Schüsse aus einem Paintball-Gewehr abgefeuert worden. Verletzt wurde niemand. Und das Vereinslokal der Jungsozialisten wurde von Rechtsradikalen besprüht.

Das Zentrum der Homosexuelle Initiative (HOSI) Salzburg in der Gabelsberger Straße in der Stadt Salzburg wurde nicht zum ersten Mal Ziel von Attacken. „Die Schüsse wurden aus einem Paintball-Gewehr direkt auf die Fenster und Eingangstür gefeuert“ berichtet Gernot Marx, Sprecher der HOSI Salzburg:

„Zum Glück ging niemand ein oder aus, denn eine der Farbkugeln traf mit voller Wucht die Eingangstür.“ Marx und Vereinsobfrau Doris Forster waren zu dem Zeitpunkt anwesend: „Ich konnte noch erkennen, dass jemand ein Gewehr ins Auto zieht und ein silbernes Auto in Richtung Sterneckstraße beschleunigte“, so Marx.

Immer wieder Zwischenfälle

Solche Vorfälle seien nichts Neues jedoch in ihrer Aggressivität bislang einmalig. Seit Eröffnung des neuen Zentrums in der Gabelsbergerstraße kam es immer wieder zu kriminellen Zwischenfällen. So wurde das HOSI-Zentrum erst zum Jahresanfang mit Eiern beworfen. Aber auch in der weiteren Vergangenheit vermerkte man Vorfälle. „Wir wollten bisher nicht so viel Wirbel um einzelne Vorfälle machen.“ Aber wenn geschossen werde, müsse man sich ernsthaft Gedanken machen, wie man Klienten, Mitglieder und Mitarbeiter schützen könne, so Marx.

Er verweist auch auf Vorfälle in der Umgebung: „Warum wir Ziel dieser Attacken werden, das wissen wir nicht, aber in unserer Gegend gab es schon mehrere Vorfälle“. Damit meint er unter anderem Sachbeschädigungen wie in der nahegelegenen Salzburger Synagoge oder Nazi-Schmierereien auf Hauswänden. Aussichten auf eine rasche Aufklärung gebe es nicht. Die HOSI Salzburg erstattete trotzdem sofort Anzeige bei der Salzburger Polizei, welche den Vorfall noch vor Ort aufnahm.

Berthold verurteilt Vorfall

Die für Chancengleichheit und Antidiskriminierung ressortzuständige Landesrätin Martina Berthold von den Grünen hat den Vorfall in einer ersten Reaktion scharf verurteilt. Es sei die freie Entscheidung jedes Menschen, das Leben so zu gestalten, wie sie oder er das gerne möchte. Die Salzburger Initiative leiste einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von homosexuellen, bisexuellen, transidenten und intersexuellen Personen.

SPÖ-Vereinslokal besprüht

Das gemeinsame Vereinslokal der Salzburger Jungsozialisten und des Verbandes sozialistischer Studenten in der Stadt Salzburg war am Dienstag erneut Ziel eines Angriffs vermutlich von Rechtsextremen. Der Zugang zum Lokal sei mit rechten Parolen sowie und indirekten Morddrohungen besprüht worden, schildert JUSO-Vorsitzender Florian Koch. Er hat die jüngste Attacke ebenfalls bei der Polizei angezeigt.

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