Aufregung um Kürzung bei Schülerfreifahrt

Die Finanzbehörden kürzen bei der Schülerfreifahrt nun die Zuschüsse für Schulbusse. Die Kostenzuschüsse werden neu berechnet. Eltern und Gemeinden sollen künftig extra mitzahlen. Im Tennengau sorgt das für heftige Kritik.

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Mattes / wikipedia.org

Öffentlicher Verkehr auf dem Land

Unter dem Strich sollen Eltern und Gemeinden künftig mitzahlen. Zuständig bzw. mit dem Thema befasst sind Finanz-, Wirtschafts- und Familienministerum in Wien - ausführende Organe sind Finanzämter in den Ländern.

Die Pläne des Bundes betreffen Schülerbusse, die besonders in dünn besiedelten Landgemeinden oft von kleinen Privatfirmen betrieben werden. Diese erhalten Geld vom Bund künftig nur noch für bestimmte Wegstrecken. Wenn zum Beispiel ein Schüler zwei Kilometer von einer öffentlichen Bushaltestelle entfernt wohnt, dann bezahlt der Bund diese Strecke künftig nicht mehr. Dann heißt es, zu Fuß zu gehen, die Eltern zu bitten, oder Gemeinde und Eltern finanzieren die Reststrecke selbst.

Streit wegen des Umsteigens

Es kann laut Kritikern beim neuen System auch zu Komplikationen kommen, wenn sich Fahrtstrecken von öffentlichen Verkehrsmitteln und privaten Schülerbussen ergänzen oder auch überschneiden. Für Schüler können sich mitunter auch lange Wartezeiten ergeben, wenn sie - wegen der Sparpläne der Bundesregierung - vom privaten Schulbus auf öffentliche Busse umsteigen müssen - oft wenige Kilometer vor ihren Zielen.

„Mit uns wurde gar nicht geredet - eine Frechheit“

Der Bürgermeister von Bad Vigaun, Fritz Holztrattner, beklagt, seine Gemeinde und die Eltern müssten nun bis 4.500 Euro pro Jahr selbst aufbringen:

„Gerade erst gab es die Diskussion um die Halbierung der Kindergarten-Förderung. Auch die Gemeinden müssen sehen, wie sie finanziell zurecht kommen. Und dass immer alles ausgerechnet auf die gut wirtschaftenden Gemeinden abgeladen und mit uns überhaupt nicht kommuniziert wird, das finde ich einfach eine Frechheit.“

Im Tennengau wollen sich Bürgermeister nun zusammentun, um gegen den Sparkurs der Bundesbehörden zu wehren. Und bei Eltern heißt es, es könne nicht sein, dass die Regierung mit Milliardenbeträgen private Banken wie die Hypo Alpe Adria rette, gleichzeitig für die Jugend aber immer weniger Geld da sei.

Bund: „Abstimmung mit Linienverkehr“

Die Finanzverwaltung des Bundes in Salzburg hat dem ORF dazu Montagmittag schriftlich diese Stellungnahme übermittelt:

„Schülerfreifahrten übernimmt der Bund für jede Schüler/in ab zwei Kilometer. Im Sinne eines flächendeckenden Angebots werden diese Fahrten zwischen Linienverkehr und privaten Transportunternehmen organisiert und finanziert. Um Doppelfahrten zu vermeiden werden laufend die Fahrpläne zwischen dem Linienverkehr und den privaten Anbietern abgestimmt – so auch derzeit in Salzburg.“

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