Frauenhäuser in Salzburg überfüllt

Salzburgs Frauenhäuser seien derzeit überfüllt. Das beklagt die Leiterin des Salzburger Frauenhauses, Birgit Thaler-Haag. Weil die Nachfrage so hoch ist, mussten bereits 65 Frauen seit Jahresbeginn abgewiesen werden. Das sind mehr als im gesamten Jahr 2013.

19 Wohneinheiten hat das Frauenhaus in der Stadt Salzburg und alle 19 sind rund um die Uhr belegt. Fast täglich muss eine gewaltbedrohte Frau abgewiesen werden. Warum derzeit so viele im Frauenhaus Schutz suchen, kann sich Leiterin Birgit Thaler-Haag nicht erklären. ÖVP-Frauensprecherin und Landtags-Präsidentin Brigitta Pallauf nimmt das jedenfalls zum Anlass, die Abschaffung der Ländergrenzen bei der Unterbríngung von bedrohten Frauen zu fordern. „Das ist ein Problem, dass wirklich länderübegreifend in Angriff genommen werden muss. Wir müssen uns da um eine enge Zusammenarbeit bemühen. Jede Frau, der geholfen werden muss, ist wichtig.“

„Haben in Österreich um 100 Plätze zu wenig“

Das fordert auch die Geschäftsführerin der autonomen Frauenhäuser in Österreich, Maria Rösslhumer. „Das Problem ist aber, dass wir in Österreich generell viel zu wenig Plätze für Frauen haben. Insgesamt sind es nur 760. Wir bräuchten aber um mindestens 100 Plätze mehr. Zurzeit wird das Angebot für bedrohte Frauen aber nur in Wien und Oberösterreich ausgebaut."´

Die ressortzuständige Landesrätin Martina Berthold bezeichnet die aktuelle Situation in Salzburg hingegen als "nicht dramatisch“. Allerdings hat Berthold in ihrer eigens unterzeichneten Beantwortung der Anfrage an den Landtag zur Situation der Frauenhäuser von 54 abgwiesenen Frauen im vergangenen Jahr geschrieben.