Tempo 80: 418 Temposünder pro Tag
In den ersten zwei Wochen des Tempo-80-Probebetriebs zwischen 20. Februar und 6. März wurden 5.853 Verfahren von der Polizei per Computer an das Strafamt des Magistrats Salzburg übermittelt. Im Schnitt macht das 418 Übertretungen pro Tag. An dem rund zehn Kilometer langen Autobahnabschnitt steht ein stationäres Radargerät.
Acht Lenker überschritten in diesem Zeitraum das Limit um mindestens 51 km/h, was einen Verlust des Führerscheins bedeutet, wie Karl Schupfer, stellvertretender Leiter des Informationszentrums der Stadt Salzburg, im APA-Gespräch erklärte. Unter diesen Rasern befindet sich nur ein Österreicher.
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Schwieriges Eintreiben der Strafen
Ein Viertel bis ein Drittel der Tempostrafen betreffen Lenker von Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen. Das Strafamt muss noch erheben, wer am Steuer saß. Es gibt allerdings Länder, bei denen kein Abkommen mit Österreich für eine Lenkererhebung besteht - Schupfer nannte als Beispiele Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien und die Schweiz. Das Geldeintreiben bereite hier teils große Probleme, weiß Schupfer: „Das Personal im Strafamt hat sehr viel Arbeit.“
Wieviel Geld der Magistrat seit Beginn von Tempo 80 bereits kassierte, konnte der Sprecher der Stadt noch nicht sagen: Es bestehe eine vierwöchige Zahlungsfrist, der belangte Lenker könne auch Einspruch erheben. Von der Polizei seien zudem die Verfahren aus den mobilen Radarmessungen noch nicht im Strafamt eingetroffen. Wer bis zu 15 km/h zu schnell fährt, zahlt laut Schupfer 30 Euro, von 16 bis 20 km/h sind es 40 Euro und von 21 bis 25 km/h sind es 60 Euro. Bei einer noch höheren Tempoüberschreitung gebe es eine noch höhere Geldstrafe und eine Anzeige.
„Kein Statistiken“, ob es mehr Raser sind
Ob das Radargerät, das nach der Ausfahrt des Tunnels Liefering an der Richtungsfahrbahn Wien stationiert ist, seit 20. Februar täglich öfters Raser blitzt als vor Einführung von Tempo 80, dazu machte der Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei, Friedrich Schmidhuber, keine Angaben. „Wir haben keine speziellen Statistiken“, sagte er auf APA-Anfrage. Der Testbetrieb verlaufe jedenfalls „völlig unauffällig“.
Nach Ablauf des Tempo-80-Testphase (am 19. Mai zu Mitternacht) werden die Messergebnisse ausgewertet. Umweltreferentin LHStv. Astrid Rössler (Grüne) erwartet sich eine wesentliche Reduktion der Stickoxid-Belastung. Etwa drei Wochen nach der Testzeit sollen die umweltrelevanten Daten vorliegen.
Link:
- „Luft-80er“ auf A1: Auswertung der Daten dauert (salzburg.ORF.at; 28.2.2014)
- A1: Laut Polizei kaum Temposünder (salzburg.ORF.at; 24.2.2014)