Gemeinden: Hohes Gewicht einer Wählerstimme

Jede Stimme zählt. Bei der Gemeindewahl am Sonntag hat sich die Weisheit wieder bewahrheitet - gleich in sechs Gemeinden. Dort entschied je eine einzige Stimme, welche Partei ein Mandat in der Gemeindevertretung bekommt; in einem Fall mit sehr weitreichenden Folgen.

Hätte die Namensliste Krüger in Anif (Flachgau) nur eine Stimme mehr bekommen, dann würde ihr ein elftes Mandat zustehen. So sind es aber nur zehn Mandate. Und die absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung von Anif ist für den Langzeit-Bürgermeister und seine Gruppierung dahin. 21 Mandatare entscheiden dort nämlich die Gemeindepolitik.

Je eine Stimme entschied

Nicht ganz so folgenschwer, trotzdem denkbar knapp war es für die SPÖ in Mauterndorf (Lungau) und Wald (Pinzgau). Die Sozialdemokraten verloren dort wegen jeweils einer Wählerstimme je ein Mandat an die ÖVP. Die Freiheitliochen teilten dieses Schicksal gleich in drei Gemeinden. In Altenmarkt (Pongau), Berndorf und Bergheim (beide Flachgau) sitzt wegen jeweils einer Stimme ein freiheitlicher Mandatar weniger in den Gemeindevertretungen.

NEOS setzen sich gegen FPÖ durch

Und in der Landeshauptstadt schließlich verpasste die FPÖ den angepeilten Stadtratssitz am Wahlabend um vorerst drei Stimmen - und verlor ihn gegen die NEOS. Noch in der Nacht wurden die Stimmen zur Kontrolle neuerlich ausgezählt. Am Ende waren es dann sechs Stimmen Vorsprung auf die FPÖ, die den NEOS diesen Stadtratsposten sichern. Im komplexen Vergabeverfahren hat schließlich die höhere Zahl der Reststimmen entschieden.