Pinzgau: Zell am See bleibt schwarz

Im größten Bezirk, dem Pinzgau, gibt es bei den Gemeindewahlen einige Überraschungen: In Zell am See verteidigt die ÖVP nach dem Tod von Hermann Kaufmann das Bürgermeisteramt und die Mehrheit. Unken ist nach der Asylwerber-Debatte nun eine blaue Gemeinde.

In Zell am See wurde der schwarze Bürgermeister Peter Padourek im ersten Wahlgang wiedergewählt - mit 65,7 Prozent - gegen seinen roten Herausforderer Johann Wallner. Die SPÖ ist damit gescheitert, den Chefsessel im Rathaus nach langer Zeit wieder für sich zu holen. Die ÖVP baute auch die absolute Mehrheit in der Gemeindestube aus.

In Saalfelden wurde SPÖ-Bürgermeister Erich Rohrmoser mit klarer Mehrheit gewählt. In der Stadtgemeindevertretung verloren die Sozialdemokraten leicht, bleiben aber bei Weitem stärkste Partei. Die bisher sehr dominante SPÖ im industrielle geprägten Ort Lend verlor mehr als 16 Prozent an die ÖVP und ist nur noch knapp die stärkste Kraft mit absoluter Mehrheit.

Unken mit blauer Mehrheit

Erstmals ist die FPÖ in Unken die stimmenstärkste Partei - mit einem Gewinn von fast zehn Prozent. Sie hat nun beinahe 40 Prozent gegenüber einer ÖVP, die 37 Prozent erzielte - ein Minus von knapp zwei Prozent. Große Verliererin in Unken ist die SPÖ. Den blauen Wahlsieg führen Experten auf heftige Debatten um ein Asylwerberheim zurück.

Erdrutsch in Maria Alm

In der früher lange Zeit von der ÖVP dominierten Mitterpinzgauer Gemeinde Maria Alm gewann die schon länger erfolgreiche Namensliste WPM noch 16 Prozent dazu und hält nun die absolute Mehrheit mit 52,1 Prozent. Deren Bürgermeister Alois Gadenstätter wurde mit mehr als 82 Prozent wiedergewählt.

Peter Nindl zum x. Mal gewählt

Die ÖVP bleibt in Neukirchen am Großvenediger zwar stärkste Kraft, verliert aber fast vier Prozent. Die SPÖ hat hier ein sattes Minus von fast zwölf Prozent. Dafür gewinnt die Namensliste UHL massiv - fast 17 Prozent. Der schwarze Bürgermeister Peter Nindl - längstdienender Ortschef im Land Salzburg - wurde mit fast 70 Prozent wiedergewählt.

Kaprun bleibt zwar eine deutlich rote Gemeinde, die SPÖ büßte dort jedoch mehr als 13 Prozent ein. Die Grünen schafften in Kaprun auf Anhieb 12,2 Prozent. Auch die FPÖ kandidierte und schaffte 10,5 Prozent. Die Absolute der PÖ in der Gemeindevertretung ist damit weg. Der neue Bürgermeister Manfred Gaßner (SPÖ) besiegte seinen schwarzen Mitbewerber klar mit 67 Prozent.

Rote verlieren an FPÖ

Die Eisenbahner-Gemeinde Uttendorf bleibt rote Hochburg, wenngleich dort die SPÖ an die FPÖ verlor, aber noch immer bei mehr als 48 Prozent hält. Noch mehr gab die ÖVP an die Blauen ab. In Dienten baute die SPÖ ihren Vorsprung auf andere weiter aus - mit fast fünf Prozent auf 48,1 Prozent. Die ÖVP verlor nun fast neun Prozent und hält bei 35 Prozent. Der Sozialdemokrat Klaus Portenkirchner bleibt Bürgermeister - mit fast 84 Prozent.

In Mittersill verlor die bisher dominierende Namensliste von Bürgermeister Wolfgang Viertler deutlich, bleibt aber stimmenstärkste Kraft. In Maishofen legte die dominierende ÖVP noch leicht zu.

Blaue Umbrüche in Saalbach

In Saalbach legte die FPÖ satte 21,6 Prozent zu und ist zweitstärkste Kraft mit mehr als 43 Prozent - nur knapp hinter der ÖVP, die 12,7 Prozent verlor und nur noch bei 46,9 Prozent steht. Unangefochten ist Josef Hasenauer nun neuer ÖVP-Bürgermeister von Saalbach - mit fast 85 Prozent. Es gab keine Gegenkandidaten.

In Lofer gibt es weiterhin eine deutliche ÖVP-Mehrheit. Allerdings legte auch hier die FPÖ stark zu und ist zweitstärkste Kraft - weit vor der SPÖ.

St. Martin bei Lofer bleibt trotz der Turbulenzen um die geplante Therme eine schwarz dominierte Gemeinde, obwohl die ÖVP fast zehn Prozent verlor. Die Grünen traten erstmals an und eroberten auf Anhieb fast neun Prozent. Die Macht der ÖVP bleibt erhalten, weil auch die Namensliste WPS massiv verlor.

Ottenbacher bleibt Bürgermeisterin

In Bramberg legte die ÖVP fünf Prozent zu und ist stärkste Kraft mit mehr als 50 Prozent. Die SPÖ verlor fast elf Prozent. Stuhlfelden bleibt auch schwarz - trotz einiger Verluste der ÖVP. Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher (ÖVP) verteidigte ihren Sessel mit 88,5 Prozent - allerdings ohne Gegenkandidaten.

In Leogang legte die ÖVP fast sieben Prozent zu. Die bisher dominierende SPÖ verlor stark - auch an die FPÖ, die drittstärkste Kraft bleibt. In Fusch an der Glocknerstraße kamen die Freiheitlichen beim Wiederantreten auf beinahe 25 Prozent der Stimmen. Sie nahmen vor allem der SPÖ Stimmen ab. In Wald im Pinzgau und Viehhofen (Pinzgau) legten die Freiheitlichen auf Kosten der ÖVP zu. Die Schwarzen blieben aber in beiden Gemeinden weiterhin dominierende Kraft.

Starke SPÖ in Krimml

In Krimml legte dagegen die SPÖ stark zu, die ÖVP bleibt aber stimmenstärkste Partei in der Gemeindevertretung. Die SPÖ hat stark aufgeholt, weil eine dritte Gruppierung heuer nicht mehr kandidierte. Erich Czerny (ÖVP) bleibt Bürgermeister mit deutlichem Abstand zum roten Herausforderer Johann Leutgeb.

Wahlberichterstattung: Gerhard Rettenegger, Peter-Paul Hahnl, Werner Haring, Xaver Kienzerle, Gerald Lehner

In Weißbach bei Lofer (Pinzgau) legte die ÖVP von Bürgermeister Josef Hohenwarter leicht zu, die Freiheitlichen verloren. Hohenwarter blieb Bürgermeister mit 67 Prozent Unterstützung. Auch in Hollersbach - wo die schwarze Dominanz noch stärker wurde - verlor die FPÖ Stimmen an die ÖVP.

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