Feuer in Personalwohnhaus: Brandstiftung?

Der Großbrand in einem Personalwohnhaus in Obertauern (Pongau/Lungau) dürfte durch Brandstiftung entstanden sein - davon geht die Polizei aus. Sieben Bewohner wurden aus dem Gebäude gerettet, zwei Personen wurde verletzt.

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Der Skilehrer Martin Rittberger bemerkte in der Nacht auf Dienstag um 2.20 Uhr den Brand als erster: „Ich bin durch Lärm von zerbrochenen Fensterscheiben munter geworden, habe dann Rauch festgestellt, hab aus dem Zimmer in den Vorraum und das Stiegenhaus geschaut und habe daran gedacht, da einen Feuerlöscher zu verwenden, aber dann gesehen, dass das viel zu groß ist. Ich bin in ein anderes Zimmer, wo noch zwei Mädels geschlafen haben. Die habe ich aufgeweckt, dann sind wir beim Fenster hinaus.“

Großband in Obertauern

ORF / Reinhard Fuchs

Bei dem Brand musste das Dach mit einem Radlader weggehoben werden, um zu den Brandherden zu kommen

Durch die Hitze des Feuers wurden sogar in der Nähe geparkte Autos beschädigt. Auch das Gebäude im Zentrum von Obertauern war trotz eines Feuerwehr-Großeinsatzes nicht mehr zu retten. Rund 100 Feuerwehrleute aus Obertauern, Untertauern, Sankt Michael, Tweng, Mauterndorf und Radstadt waren rund achteinhalb Stunden damit beschäftigt, das Feuer zu löschen.

Zwei Bewohner verletzt

Eine 51-jährige Ungarin sprang in Panik aus einem Fenster im ersten Stock und landete zweieinhalb Meter tiefer im Schnee. Beim Aufprall verstauchte sie sich einen Fuß, weswegen sie ins Krankenhaus Tamsweg gebracht wurde. Ein 28-jähriger Slowake wurde mit einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus Schwarzach eingeliefert.

Polizei geht von Brandstiftung aus

Am Nachmittag untersuchten Kriminalisten und Sachverständige die Brandruine. Ein spezieller Spürhund der Polizei erschnüffelte keinerlei Hinweise auf eingesetzte Brandbeschleuniger.

Dennoch geht die Polizei von Brandstiftung aus, weil sich im Vorraum, in dem das Feuer seinen Ausgang nahm, keinerlei technische Zündquellen befinden. „Bei der Suche nach dem Motiv und dem Täter ermitteln wir in alle Richtungen“, so Polizei-Sprecher Michael Rausch. Seinen Angaben zufolge werden nun zahlreiche Einvernahmen durchgeführt, natürlich auch mit den sieben zum Zeitpunkt anwesenden Bewohnern.

Das abgebrannte Personal-Wohnhaus in Obertauern

ORF

Von dem Personalwohnhaus blieb nur noch eine Ruine übrig

Evakuierung umliegender Hotels doch nicht nötig

Wegen der starken Rauchentwicklung dachten die Feuerwehr zunächst auch eine Evakuierung der umliegenden Gebäude und Hotels an, diese Maßnahme war letztlich aber doch nicht notwendig. Erst gegen Mittag hieß es „Brand aus“.