Osteuropa beim Snow Jazz

"...goes east" - das ist Motto des heurigen 13. Snow Jazz Festivals im Gasteiner Tal von 14. bis 23. März. Organisator Sepp Grabmaier hat 20 Konzerte mit Musikern eingefädelt, die fast alle aus Ländern „östlich von Österreich“ stammen.

Getragen wird dieses mittlerweile traditionsreiche Festival vom Tourismus der Region Gastein, der mit diesem Konzept des Qualitätsjazz deutlich mehr Geld verdient, als er investiert.

Hotels, Skihütten, evangelische Kirche

Wie immer sind rund die Hälfte der Snow Jazz-Konzerte für das Publikum gratis. Die andere Hälfte findet im Jazzclub „Sägewerk“ statt oder in Hotels wie dem Grand Park Hotel, dem Europäischen Hof oder dem Miramonte.

Snowjazz Snow Jazz Gastein 2014 Harri Stojka

Snow Jazz & Jazz im Sägewerk

Auch Österreichs legendärer Jazz-Gitarrist Harri Stojka ist heuer im Gasteiner Tal zu Gast

Die Eintritte kosten 18 bis 21 Euro, innerhalb diverser Abos und Festival-Pässe deutlich weniger. „60 Prozent der Einzelkarten und 40 Prozent der Pässe sind verkauft“, freut sich Organisator Sepp Grabmaier, der in Bad Hofgastein sonst ganzjährig das Kulturzentrum „Sägewerk“ mit seinen Jazzprogrammen betreibt: „Das ist fast zwei Wochen vor Beginn unseres Festivals wirklich erfreulich und ermutigend.“

Sepp Grabmaier vom Jazz Sägewerk Bad Hofgastein

gastein im bild/Anton E. Lafenthaler

Grabmaier

Regionale Betriebe als Träger

Erfreulich dürfte die Entwicklung dieses Festivals auch für den einzigen Geldgeber sein, den Tourismus im Gasteiner Tal mit vielerlei Hotels, Restaurants und Skihütten. „Wir haben ein Budget von 100.000 Euro“, erklärt Martin Zeppezauer, Geschäftsführer der Gasteinertal Tourismusgesellschaft:

„Dieses Geld stammt überwiegend von Hoteliers, Wirten, von einer Reihe von lokalen Tourismusorganisationen und den Gasteiner Bergbahnen. Die Wertschöpfung aber liegt deutlich höher. Wir verzeichnen 1.500 Nächtigungen, die unmittelbar auf den Jazz zurückzuführen sind. 6.000 bis 7.000 Gäste erleben den Jazz bei den Skihüttenkonzerten. Alles in allem gehen wir von mindestens 150.000 Euro Umsatz durch den Jazz aus. Vom internationalen Werbewert in unseren Zielgebieten ganz zu schweigen. Mit dem Jazz aus Osteuropa haben wir heuer ein punktgenau passendes Angebot für jene 15 bis 20 Prozent unsere Gäste, die aus Osteuropa nach Gastein kommen.“

Snowjazz Snow Jazz Gastein 2014

Snow Jazz & Jazz im Sägewerk

Ost-Beat-Bend

Slawisches in Amerikas improvisierter Klassik

Geboten wird Einheimischen, Touristen sowie den vielen eigens wegen der Jazzkonzerte anreisenden Fans ein absolut nicht kommerziell orientiertes Festivalprogramm. „Gerade die Bands aus dem Osten spielen zwar extrem rhythmisch, aber sie verwenden extrem viele ungerade Takte, bis hin zu 13-Achtel-Takten, die alles andere als simple und eingängig sind“, so Grabmaier. Den Konzertreigen eröffnen wird die „Ost-Beat-Bend“ mit Gypsymusik aus Serbien, Rumänien und Bosnien. Dann kommt der Finne Iiro Rantala mit Asja Valcic mit dem Polen Adam Baldych, dieses Trio wird von Bach bis Ragtime fetzen.

Eine echte Weltpremiere steht am 17. März im Grand Park Hotel auf dem Programm, wenn „Teufelsgeiger“ Baldych auf den Italiener Luciano Biondini trifft. Im Quartett werden die beiden polnische Popkultur mit Italo-Folklore und arabischen Einflüssen vermischen ohne sich vorher getroffen und geprobt zu haben. Das zusammen mit ECM bedeutendste europäische Jazzlabel „Act“ wird auf der folgenden Europatournee eine CD aufnehmen.

Elite aus südöstlich/östlichen Regionen

Harri Stojka, Nenad Vasilic, Natascha Mirkovic, Sergey Starostin, das Moscow Art Trio mit dem „Wunder-Alphornisten“ Arkady Shilkloper oder der Pianist Antoni Donchev, der das Festival am 23. März mit Benjamin Schmid und Georg Breinschmid beschließen wird, sind die bekanntesten Musikernamen des Snowjazz 2014.

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