Kunstschnee heuer extrem teuer

Der ungewöhnlich milde Winter hat für Salzburgs Liftgesellschaften die künstliche Beschneiung heuer massiv verteuert. Besonders davon betroffen sind tiefer gelegene Skigebiete wie zum Beispiel die Skiregion Dachstein West.

Auch wenn es angesichts von Temperaturen im klaren Plusbereich im stadtnahen Raum kaum so aussieht, für Salzburgs Skigebiete ist erst Winterhalbzeit - und das in einer Saison, in der man seit Beginn um und mit dem Schnee kämpft.

2,5 Mio. Euro allein in der Region Dachstein West

2,5 Millionen Euro hat die Skiregion Dachstein West die Beschneiung heuer bereits gekostet. Das ist genau so viel wie sonst in einem ganzen Winter. Trotzdem ist der weitere Ausbau der Beschneiungsanlagen oberste Priorität, sagt Georg Bergschober von den Bergbahnen Annaberg (Tennengau). „Die Beschneiungsanlage ist mittlerweile schon wichtiger als ganz moderne Lifte. Denn der Schnee ist Voraussetzung fürs Ski fahren und dafür, dass die Gäste im Winter überhaupt kommen.“

Schneekanone

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Heuer ist die Kunstschneeproduktion besonders teuer

Schon 80 Prozent aller Pisten künstlich beschneibar

Kunstschnee dominiert längst auf Salzburgs Pisten. 80 Prozent aller Pisten im Bundesland Salzburg werden dieser Tage nach dem „Salzburger Reinheitsgebot“ beschneit - mit nichts anderem als Wasser, Luft und dem kostenintensiven Strom, sagt Michael Emberger von den Hochkönig Bergbahnen.

„Wir müssen produzieren und beschneien, wenn die Bedingungen sehr gut sind. Das fordert uns natürlich heraus - in der gesamten Anlagentechnik oder was die Verfügbarkeit von Wasser betrifft. Wir überlegen, wo wir noch im Einklang mit der Natur Speicherbecken errichten können, um über unser gespeichertes Wasservolumen kurzfristig verfügen zu können.“

Schneekanone mit Skipiste

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Im Bundesland Salzburg sind schon 80 Prozent aller Pisten künstlich beschneibar

Obwohl viele Skigebiete in der heurigen Wintersaison an doppelt so vielen Tagen beschneit haben wie sonst, konnte bei gleich hohen Kosten oft nur halb so viel Schnee produziert werden. Der Grund dafür liegt darin, dass bei hohen Temperaturen der Druck verringert werden muss, weil sonst nur Wasser aus den Kanonen kommt, sagt Barbara Kronreif von den Bergbahnen Russbach. „Das reicht so weit, dass wir bei den Schneekanonen UV-Anlagen einbauen müssen - so wie bei Trinkwasseranlagen in einer Gemeinde. Mit diesem Wasser wird Schnee erzeugt. Und das ist mit immensen Kosten verbunden.“

60 Mio. in zwei Jahren für Kunstschnee-Erzeugung

Salzburgs Skigebiete geben Schneegarantien ab und bewerben diese auch. Auch darum wurden im Bundesland Salzburg in den vergangenen beiden Jahren mehr als 60 Millionen Euro in Beschneiungsanlagen und Speicherteiche investiert.

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