Spannende Wahl im Pinzgau

Bei den Gemeindewahlen am 9. März gibt es im Pinzgau einige Orte, in denen das Ergebnis mit Spannung erwartet wird - allen voran das der Bezirkshauptstadt Zell am See. Die SPÖ will hier ihre alte Hochburg von der ÖVP zurückerobern.

In Zell am See geht es um das Erbe des überraschend verstorbenen Bürgermeisters Hermann Kaufmann (ÖVP). Sein Nachfolger Peter Padourek (ÖVP) hat seit einigen Monaten das Bürgermeisteramt inne - und will es auch behalten: „Ich bin ein Zeller und ich bin es mit Leidenschaft, Hirn, Herz und Engagement. Ich mag die Menschen und habe mich schon gut eingearbeitet.“

Über Zell am See thront die Schmittenhöhe - und von dort schickt sich der ehemalige Bergbahn-Manager und Polit-Profi Hans Wallner (SPÖ) an, der ÖVP das Bürgermeisteramt streitig zu machen. Wallner war ja schon einmal Zeller Bürgermeister: „Man sagt mir nach, dass ich das nicht so schlecht gemacht habe und deshalb glaube ich auch, dass ich dieses verantwortungsvolle, spannende und nicht immer einfache Amt gut ausüben kann.“

Leogang: Bürgermeisterkandidat per Post gesucht

In Leogang suchte eine Partei erstmals einen Bürgermeisterkandidaten per Postwurf - Unternehmensberater Adam Herzog gewann dieses Bürgermeister-Casting der SPÖ. Seine Parteifreiheit sieht er als Chance: „Ich sehe das als Vorteil, weil ich dadurch einen neutralen Zugang zu den Bürgern habe. Ich denke diese Neutralität hilft mir einfach im Umgang mit verschiedenen Themen.“

Etwas oberhalb von Leogang ist sein Gegenspieler zu Hause: Josef Grießner. Der Landwirt tritt für die ÖVP in den Ring. Sein erklärtes Ziel ist es, nach zehn Jahren SPÖ-Regierung die ÖVP wieder zur Nummer eins in Leogang zu machen: „Wenn man mit den Leuten redet, merkt man, dass die Stimmung positiv ist. Die ÖVP hat bisher immer konstruktiv mitgearbeitet und ich glaube, die Chancen stehen gut, dass wir ab 9. März wieder einen ÖVP-Bürgermeister haben.“

Neukirchen: Langzeit-Bürgermeister will bleiben

Interessant wird es auch in Neukirchen. Dort versucht Peter Nindl (ÖVP), seinen 35 Bürgermeister-Jahren fünf weitere hinzuzufügen. Er hat aber im SPÖ-Landtagsabgeordneten Karl Schmidlechner einen ernsthaften Konkurrenten.

Wahl im Pinzgau vor allem ÖVP gegen SPÖ

Mit Ausnahme von Maria Alm und Mittersill, wo es derzeit zwei unabhängige Bürgermeister gibt, oder St. Martin, wo ebenfalls eine starke Namensliste zur Wahl steht, läuft es im Pinzgau vor allem auf ein Rennen zwischen ÖVP und SPÖ hinaus.

Die Grünen stellen gerade einmal in drei Gemeinden einen Bürgermeisterkandidaten, die FPÖ in vier. Überraschenderweise bewirbt sich in Saalbach und Viehhofen, wo die FPÖ bei der Landtagswahl laut jubeln konnte, kein Freiheitlicher um den Bürgermeistersessel. Markus Steiner, Bezirks-Parteiobmann der FPÖ, sieht der Wahl optimistisch entgegen: „Fakt ist, dass (Langzeit-FPÖ-Salzburg-Chef - Anm.) Karl Schnell bei uns drinnen die Liste anführt und dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Wie diese Verantwortung aussehen wird, entscheidet sich nach dem 9. März. Jetzt lassen wir erst die Bevölkerung entscheiden.“

So unterschiedlich die Orte, so gleich sind die Wahlkampfthemen - wie Verkehr, leistbares Wohnen und Arbeitsmarkt.

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