Weiter Kampf um Saatgut
„Zurück an den Start“ hieß es am Dienstag für die EU-Saatgutverordnung. Vorerst gelten für den Handel mit Saatgut weiterhin nationale Gesetze und kein EU-Gesetz. Salzburger Biobauern drängen aber darauf, dass das EU-Parlament diese Entscheidung noch vor der EU-Wahl im Mai absegnet, sagt der Geschäftsführer von Bio Austria, Andreas Schwaighofer: „Jetzt müssen wir Gas geben. Es muss Druck gemacht werden und bei uns ist jeder willkommen, der uns unterstützen will.“
ORF
Debatte: Genmais in der EU - was tun?
„Es trifft die, die kleinteilig anbauen“
Für den Seekirchener Biobauern Otto Forsthuber geht es um den straffreien Handel mit kleinen Saatgutmengen und das Überleben von heimischen Firmen: „Ich bekomme wirklich Sachen, die ich bei den Großen nicht bekomme - samenfeste Produkte. Das heißt, ich kann aus dem gleichen Produkt wieder etwas nachziehen ohne Qualitätsverlust. Das ist auch der große Unterschied zu einer Endzüchtung, wo ich von 100 Samen 20 habe, die nichts taugen.“
ORF
Konzerne kontrollieren drei Viertel des Saatgutmarkts
Unterstützung und Protest der Konsumenten sind den Bio-Bauern weiter wichtig. Zum Beispiel, wenn bei einer Aktion der „Arche Noah“ - eines Vereines, der sich für den Erhalt und die Entwicklung der Kulturpflanzenvielfalt einsetzt - Saatgut an EU-Abgeordnete geschickt wird.
„Wenn die Großen wirklich so an das Saatgut herankommen, dann bestimmen sie quasi, wer was anbauen darf und wer nicht“, so Biobauer Otto Forsthuber: „Die haben dann den Hunger zum Verteilen. Und das ist brutal.“
Laut „Arche Noah“ hat bis in unsere Zeit nur ein Viertel der alten Kulturpflanzen des Jahres 1900 überlebt. Drei Viertel des Saatgutmarktes liegen mittlerweile in der Hand von zehn internationalen Konzernen, heißt es.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Link:
- Neue Genmaissorte vor Zulassung (oe1.ORF.at, 10.2.2014)