Kleine Skigebiete leiden unter Föhn

Der milde Winter mit zweistelligen Plusgraden bringt die kleinen Skigebiete rund um die Stadt Salzburg in Bedrängnis. Der Föhn lässt die Lifte entweder ganz stillstehen oder bringt deutlich weniger Skifahrer als normal.

Die kleinen Skigebiete rund um Salzburg - wie etwa Gaissau-Hintersee (Flachgau/Tennengau) - sind vor allem bei Skianfängern und Familien beliebt. Auch Touristen und Tagesgäste kommen gerne hierher. In diesem Winter bereiten die frühlingshaften Temperaturen und der Südföhn den Liftbetreibern aber Kopfzerbrechen.

„Über 50 Prozent Einbußen“ in Gaissau-Hintersee

„Wenn man’s mit der letzten Saison vergleicht, die eine sehr gute war, haben wir über 50 Prozent Einbußen“, sagte der Betriebsleiter der Skischaukel Gaissau-Hintersee, Martin Wallmann. „Die Saison ist noch nicht ganz vorbei. Abgerechnet wird am letzten Tag. Wir wollen bis 30. März fahren. Jeder Tag, wo wir Schnee bekommen, freut uns. Und ich wünsche, dass wir im März doch noch ein bisschen Geschäft machen.“ Knapp 1.500 Skifahrer waren am Samstag in Gaissau-Hintersee auf der Piste. Normalerweise sind es um diese Jahreszeit doppelt so viele.

Sessellift-Talstation in Hintersee (Flachgau)

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Deutlich weniger Skifahrer als im Vorjahr kamen heuer nach Gaissau-Hintersee

Kleiner Schlepplift hatte drei Wochen keinen Schnee

Bei kleineren Skiliften wie dem Kesselmann-Lift in Faistenau (Flachgau) setzt man auch voll auf Kinder und Familien. Der milde Winter macht dem Betreiber zu schaffen: „Im Jänner hatten wir drei Wochen keinen Schnee, da war alles aper“, sagte Josef Strübler vom Skilift Kesselmann. „Das holt man nicht mehr herein. Es wird immer kritischer.“ Auf künstlichen Schnee muss man beim Kesselmann-Lift verzichten. Schneekanonen würden 100.000 Euro kosten - zu viel für den kleinen Schlepplift.

Schneekanonen an schneefreier Piste

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Nicht alle Liftbetreiber können sich Schneekanonen leisten

Zu warm für Schneekanonen auf dem Dürrnberg

Auf dem Dürrnberg bei Hallein (Tennengau) ist man dagegen mit Beschneiungsanlagen bestens ausgestattet. Das hilft derzeit aber nichts - denn für künstlichen Schnee ist es derzeit zu warm. Der Liftbetrieb musste vorübergehend eingestellt werden. „Unser Personal ist natürlich auch betroffen“, sagte Zinkenlifte-Geschäftsführerin Gabi Pichler.

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„Wir haben im Winter 15 Personen, davon neun beim Stammpersonal. Die einen müssen stempeln gehen. Die anderen müssen Zeitausgleich nehmen - oder wir müssen sie beschäftigen, indem wir sie zum Beispiel die Sommerrodelbahn warten lassen“, so Pichler weiter. Auch auf dem Dürrnberg hat man die Hoffnung auf die weiße Pracht noch nicht ganz aufgegeben.

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