Rettungsgasse wirkt nicht immer

Seit der Einführung der Rettungsgasse auf den Autobahnen vor zwei Jahren sind die Einsatzkräfte nicht immer schneller am Unfallort als zuvor. Das beobachtet die Salzburger Verkehrspolizei. Nur wenn die Rettungsgasse funktioniert, bringt sie etwas.

Wenn die Rettungsgasse einmal funktioniert, dann bringt sie den Einsatzkräften tatsächlich rasche Anfahrt: „In den letzten Monaten hat sich Einiges gebessert. Wenn irgendwo eine Panne oder ein Unfall ist, ist es für uns eine große Erleichterung geworden“, sagt Herbert Thaler, Chef des ÖAMTC-Pannendiensts in Salzburg.

Rettungsgasse nach Unfall auf der Westautobahn (A1) bei Salzburg

ORF

Derzeit ist es für die Einsatzkräfte noch etwas Glückssache, ob die Rettungsgasse funktioniert

„Unseriös, wenn man sagen würde, es ginge schneller“

Doch darauf verlassen, dass die Rettungsgasse so funktioniert, wie sie soll, können sich Rettung, Polizei & Co nicht: „Es wäre ein unseriöse Behauptung, wenn man sagen würde, es ginge jetzt schneller“, sagt Friedrich Schmidhuber, Chef der Salzburger Verkehrspolizei. „Es gibt auch Fälle, wo die Rettungsgasse nur sehr zögerlich oder gar nicht gebildet wird. Dann dauert es natürlich länger als früher. Aber vor zwei Jahren ist die Rettungsgasse eingeführt worden - und da wäre es illusorisch zu glauben, dass so eine neue Einführung in so einer kurzen Zeit zu 100 Prozent beachtet würde. “

Denn wenn die Autofahrer die Rettungsgasse falsch verstehen, dann ist für Einsatzkräfte ein unangenehmer Blech-Slalom die Folge.

Feuerwehren beobachten positive Tendenz

Doch die Tendenz ist positiv - immer öfter beachten die Autofahrer die Rettungsgasse. Das zeigt auch eine interne Erhebung der Feuerwehren in Salzburg. Sie stellen ein insgesamt gutes Zeugnis aus. „Man kann eigentlich sagen, dass man schneller am Unfallort ist. Man ist schneller da, um Leuten zu helfen“, beobachtet zum Beispiel Martin Bergmüller der Kommandant der Feuerwehr Pfarrwerfen (Pongau). Seine Feuerwehr ist für einen 30-Kilometer-Abschnitt der A10 im Pongau verantwortlich.

Gerade im Winter bringe die Rettungsgasse viel, ist Bergmüller überzeugt: „Da hat das Räumfahrzeug den Pannenstreifen nicht so geräumt - und in der Mitte ist einfach immer geräumt.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Autofahrer auch gespalten

Die Autofahrer selbst ziehen nach etwas mehr als zwei Jahren Rettungsgasse dagegen eine gemischte Bilanz. Während für die einen die Rettungsgasse „eigentlich immer funktionieren“, ist sie für andere eine „Missgeburt“. Denn gerade auf Autobahnen mit drei oder noch mehr Spuren gibt es nach wie vor Probleme. Bis wirklich bei jedem Stau in der Mitte Platz für Rettungskräfte ist, wird jedenfalls noch Zeit vergehen.

Link: