Greißler-Förderung des Landes bleibt

Damit Nahversorger auch weiter wirtschaftlich überleben können, setzt das Land Salzburg seine bisherige Förderaktion fort - trotz der Geldnot nach dem Finanzskandal. In neun von zehn Gemeinden gebe es noch kleine Lebensmittelgeschäfte, heißt es beim Land.

Knapp 700.000 Euro sollen in den nächsten zwei Jahren für Nahversorger zur Verfügung stehen, kündigt Wirtschaftsreferent und LH Wilfried Haslauer (ÖVP) an.

Greisler Andrea Kocher ADEG Gaißau Nahversorger

Gerald Lehner

Vor knapp einem Jahr meldete sich die Greißlerin von Krispl-Gaißau zu Wort und verwies auf die besonderen Schwierigkeiten für Kleinbetriebe auf dem Land. Sie sperre aber keinesfalls zu, so Andrea Kocher zum ORF

Zum Überleben trägt seit 22 Jahren die Nahversorgerförderung des Landes für kleine und mittelgroße Lebensmittelhändler bei. Knapp 1.500 Nahversorger sind bisher mit mehr als fünf Millionen gefördert worden. Heuer und nächstes Jahr stellt das Land dafür wieder je 340.000 Euro zur Verfügung.

Berichte aus harter Praxis

Zuletzt hatte es - wie berichtet - in Krispl-Gaißau (Tennengau) und Wals (Flachgau) einige Kritik an zu wenig kommunaler Solidarität für Kleinbetriebe gegeben. Die Gaißauer Greißlerin Andrea Kocher will auf alle Fälle weitermachen und vertraut darauf, dass weniger Einheimische als bisher bei den Großen weit auswärts einkaufen. Und der Walser Herbert Auer wollte - wie ebenfalls berichtet - in seiner alten Heimat Werfen (Pongau) ein kleines Lebensmittelgeschäft aufmachen und schilderte dem ORF die Schikanen durch Banken und Gemeinde, die ihn damals erwartet hätten.

Schnell ums Eck beim Greißler das Nötigste für den Alltag besorgen: Was sich viele Kunden wünschen, ist für die 213 selbständigen Kleinkaufleute in Salzburg keine leichte Aufgabe.

„Unfaire Einkaufspreise für Kleinbetriebe“

Gewinne in Lebensmittelgeschäften liegen - wegen der Konkurrenz und Preis-Strategien von großen Einkaufszentren - bei ungefähr drei Prozent. Dazu kämen im Vergleich zu Einkaufszentren deutlich höhere Einkaufspreise für Kleinbetriebe, eine unfaire Vorgangsweise vieler Lieferanten, sagt die Gaißauer Greißlerin Kocher.

Peter Buchmüller der von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer hofft, dass zu den elf Gemeinden in Salzburg, die ohne Nahversorger auskommen müssen, nicht weitere dazukommen: „Ich bin auch einer von diesen Kaufleuten, die in Salzburg noch selbständig ein Lebensmittelgeschäft betreiben. Es ist nicht einfach, und deshalb ist diese Betriebsmittel- und Investitionsförderung des Landes so wichtig.“

In Österreich ist in den letzten 30 Jahren die Zahl der Lebensmittelgeschäfte um zwei Drittel von 15.000 auf 5.000 geschrumpft.

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