Weiter Sorgen um Zukunft des Airport

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) macht sich weiter große Sorgen um die Zukunft des Flughafens. Zum einen drohe immer noch die geplante Verordnung des deutschen Verkehrsministeriums. Dazu soll das Angebot der Flüge insgesamt verringert werden.

Airbus A380 der Lufthansa über Salzburg.

Gerald Lehner

Jet im Steigflug über dem Südrand der Salzburger Piste

Das deutsche Verkehrsministerium könnte weiter massiv darauf drängen, dass die Instrumenten-Anflüge aus Norden massiv eingeschränkt werden, sagt Schaden. Zum anderen sollen Verbindungen am Tagesrand gestrichen und der AUA-Ticketschalter geschlossen werden, so der Salzburger Bürgermeister.

Der Entwurf zur deutschen Verordnung sieht vor, dass Anflüge „über deutschem Hoheitsgebiet nur in besonderen Fällen genutzt werden“ dürfen. Damit sollen die Bewohner im benachbarten Freilassing vor dem Fluglärm geschützt werden. Die bei allen Witterungsbedingungen sicheren Instrumenten-Anflüge sind aber aus topografischen Gründen in Salzburg nur über diese Route möglich. Ein weitgehender Wegfall dieser Anflug-Möglichkeit würde den Flughafen massiv in seiner Existenz gefährden.

„Seit Treffen in Wien keine Fortschritte“

Seit einem deutsch-österreichischen Treffen im Verkehrsministerium im vorigen November hat sich laut Schaden allerdings nichts mehr getan. „Es hat sich nichts gebessert, es gibt keine Entwarnung.“ Auch wenn es im Moment etwas ruhiger geworden sei, gebe es keinen Hinweis, dass das deutsche Verkehrsministerium die angekündigte Verordnung ad acta gelegt hätte.

Aus dem österreichischen Verkehrsministerium hieß es dazu Dienstag: „Vereinbart ist, dass es weitere Gespräche geben wird. Deutschland hat gesagt, dass es die Einwände, die es von österreichischer Seite gibt, sorgfältig prüfen wird. Danach werden die Gespräche fortgesetzt.“

Verkehrsministerium für weitere Gespräche

Das Auswärtige Amt in Deutschland hatte am 5. Dezember die Zustimmung zur geplanten Durchführungsverordnung des damaligen deutschen Verkehrsministers Peter Ramsauer zurückgezogen. Begründet wurde dieser Schritt mit der im Staatsvertrag über den Flughafen Salzburg vorgesehenen Verpflichtung zu Konsultationen mit Österreich. Dieser sei noch nicht ausreichend entsprochen worden, wurde erklärt.

„AUA-Rückzug für Airport gefährlich“

Inzwischen gebe es aber noch eine zweite Entwicklung, die für den Salzburger Flughafen gefährlich sei, sagt der Bürgermeister: „Das ist, dass sich die AUA - was das Service, aber auch die Früh- und Spätflüge betrifft - zurückzieht. Den Verlust des Ticketschalters kann man gar nicht schlimm genug einschätzen.“

Denn wenn man sich bei einer nötigen raschen Umbuchung an keinen Schalter mehr wenden könne und ein Callcenter anrufen müsse, „das irgendwo weit weg situiert ist, dann sind Sie dort irgendwo in der Warteschleife. Das halte ich für wirklich gefährlich.“

Frühflüge bald gestrichen?

Schaden hat vom Flughafen-Management gehört, dass die AUA außerdem vor allem Frühflüge streichen wolle: „Wenn man mittags in Brüssel sein will, braucht man den Frühflug, dann kommt man - entweder über Wien oder Frankfurt - so gegen 11.00 Uhr in Brüssel an.“

Auch viele Firmen würden diese Flüge benötigen. Er habe von Managern gehört, dass sogar der Firmenstandort infrage gestellt werden müsse, wenn es diese Verbindung in der Früh nicht mehr gebe.

Laut Airport-Sprecher Alexander Klaus ist die Frühverbindung nach Wien bereits von fünf auf drei Flüge pro Woche reduziert worden. Für die Anrainer gebe es speziell in der Früh aber eine weitere Entlastung, weil die Airline Niki Ende Jänner den Frühflug um 6.00 Uhr nach Hurghada am Sonntag durch eine spätere Verbindung nach Sharm El Sheikh ersetzt habe.

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