Land meldet Natura-2000-Gebiete verspätet

Salzburg will seine Natura-2000-Schutzgebiete bis Ende 2015 nach Brüssel melden. Das kündigte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) an. Eile ist geboten, denn die EU leitete bereits ein Vertragsverletzungsverfahren ein.

Salzburg ist bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten - ebenso wie andere Bundesländer - im Rückstand. Im vergangenen Mai flatterte dem selbst ernannten Naturschutz-Musterland Österreich und den Bundesländern ein Mahnschreiben aus Brüssel auf den Tisch. Die EU hatte den Bundesländern vorgeschrieben, eine gewisse Zahl von Natura-2000-Gebieten auszuweisen. Die Länder sind dem jedoch nur teilweise nachgekommen.

Sulm

Natura 2000/Andrea Bund

Gefährdete Pflanzen- und Tierarten sollen in Natura-2000-Gebieten geschützt werden

Bundesländer: Verfahren aufwändiger als gedacht

Natura-2000-Gebiete sind Gebiete, in denen gefährdete Pflanzen- und Tierarten und ihre Lebensräume besonders geschützt werden. Die Länder hätten 18 Jahre Zeit gehabt, die Vorgaben Brüssels zu erfüllen, waren jedoch daran gescheitert. Die Verfahren seien weitaus aufwändiger als gedacht, rechtfertigten sich die Länder. Denn sie wollten jede Fläche darauf überprüfen, ob dort wirklich alle vermuteten seltenen Tiere und Pflanzen leben.

Der Umweltdachverband dagegen kritisiert, die Länder hätten die Meldungen bewusst verzögert. Denn die Länder würden die unvermeidlichen Konflikte mit den Grundbesitzern scheuen. Salzburgs zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler will den neuen Terminplan der EU auf jeden Fall umsetzen. Salzburg werde das Programm bis Ende 2015 abschließen, den Großteil noch heuer, sagt Rössler. Gleichzeitig möchte sie die Grundbesitzer mit einbeziehen. Diese bekommen Geld, wenn sie ihre Flächen nur noch eingeschränkt nutzen können.

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