Finanzskandal: Experte geht

14 Monate nachdem der Finanzskandal in Salzburg aufgeflogen ist, hat der Bankexperte Harald Kutschera das Landesbudgetreferat verlassen. Er hatte das Schattenportfolio entdeckt- jetzt hat das Land keine Verwendung mehr für ihn.

Harald Kutschera war vom früheren Leiter der Finanzverwaltung von der Deutschen Bank in Wien abgeworben worden. Der Bankexperte sollte Ungereimtheiten im Landesbudget untersuchen. Am Freitag beendete er seinen Dienst im Landesbudgetreferat. Er entdeckte als Erster das Schattenportfolio mit hochriskanten Finanzderivaten.

Insgesamt war das Schatten-Spekulationsportfolio mit 9,5 Miiliarden Euro gefüllt. Das ist das Vierfache des Landesbudgets. Trotz seiner Verdienste bleibt dem Experten jetzt nur die Erinnerung. Sein Vertrag wird nicht verlängert

Bankexperte Harald Kutschera packt seine Kisten im Landesbudgetreferat

ORF

Harald Kutschera packt seine Kisten im Landesbudgetreferat

Stöckl: „Spezialwissen nicht mehr benötigt“

Dass das Land nun auf sein Expertenwissen verzichtet, sei für ihn schwer verständlich, sagt Harald Kutschera: „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich gehe gerne. Ich bin der Meinung, es gäbe in Salzburg noch viele Aufgaben für mich“, sagt Kutschera.

Der Verkauf der risikoreichen Spekulationspapiere sei zu 97 Prozent abgeschlossen. Das Spezialwissen von Harald Kutschera werde nicht mehr benötigt - so begründet Finanzreferent Christian Stöckl von der ÖVP den Verzicht auf eine Vertragsverlängerung.

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