Maßnahmen nach Salzburg-AG-Attacke

Nachdem Hacker Zugriff hatten auf persönliche Daten und Passwörter von 60.000 Salzburg-AG-Kunden, tagt bei der Salzburg AG am Samstag wieder ein Krisenstab. Der Salzburger Provider bittet nun alle Kunden ihre Passwörter zu ändern.

Was ist nach der Internet-Attacke konkret zu tun? Das fragen sich gerade viele Kunden der Salzburg AG. Techniker und Polizisten versuchen weiter fieberhaft, die Urheber des Angriffs auszuforschen und den Tathergang zu rekonstruieren. Mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen, geben sie derzeit aber keine weiteren Informationen dazu bekannt.

„Wir müssen komplizierte IT-Systeme analysieren und verstehen lernen. Das Verstehenlernen so eines Systems ist zeitweise auch für die Mitarbeiter großer Unternehmungen ein Lernprozess der sehr lange dauert. Wir als Polizei haben diese Zeit nicht und sind auf enge Zusammenarbeit angewiesen“, sagt der Internetexperte der Salzburger Polizei Wolfgang Haim. In die Ermittlungen würden zudem auch Spezialisten des Cybercrime-Kompetenzzentrums im Bundeskrimininalamt in Wien eingeschaltet.

Ansturm überlastet Emailserver immer wieder

10.000 Internetkunden der Salzburg AG haben inzwischen bereits ihr Passwort für den Email-Zugang geändert, so Herbert Stranzinger vom Krisenstab des Unternehmens.

Über weite Strecken waren die Rechner der Salzburg AG dem Ansturm der Kunden, die Passwörter ändern wollen, heute aber nur schlecht gewachsen. Bis zu 25.000 geänderte Passwörter allein an einem Tag überforderte die Systeme immer wieder, betroffene Salzburg-AG-Kunden berichten dem ORF am Samstag immer wieder von Problemen beim Passwortändern. Stranziger rät zu Geduld und es immer wieder zu probieren. Das Salzburg-AG-Rechenzentrum sei noch nie einem solchen Ansturm ausgesetzt gewesen. Er selbst habe zwei Versuche gebraucht, um sein Passwort zu ändern, schildert Stranzinger.

Passwortänderung scheitert

ORF

Gescheiterte Passwortänderung

Emailkonten könnten für Betrug missbraucht werden

Wer das Passwort nicht ändert, riskiert, dass die Hacker sein Emailkonto knacken. Die Unbekannten konnten ja auf den Rechnern der Salzburg AG sämtliche Zugangscodes der Kunden einsehen.

Solche Zwischenfälle gibt es immer wieder, heißt es dazu von der Polizei. Ein beliebter Trick der Täter ist es, von geknackten Emailkontos aus Freunden des eigentlichen Besitzers eine Notsituation vorzugaukeln. Dann bitten die Betrüger fast immer um Geld. Salzburg-AG-Internet-Kunden brauchen also unbedingt neue Passwörter, sagt der Sicherheitsexperte des Konzerns, Manfred Farthofer: „Es sollte zumindest einen Großbuchstaben, einen Kleinbuchstaben, ein Sonderzeichen und eine Ziffer enthalten. Es sollte keinesfalls mit bekannten Begriffen in Verbindung gebracht werden können.“

Am Montag will die Salzburg AG schließlich einen neuen, deutlich sichereren Emailserver in Betrieb nehmen, verspricht Stranzinger.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: