Prozess: Sieben Jahre und keine Ende

Zu einer unendlichen Geschichte entwickelt sich der Prozess gegen Baumeister Markus Voglreiter aus Seekirchen (Flachgau). Steuerhinterziehung war der Anlass für das Verfahren, das nun bereits seit sieben Jahre läuft. Jetzt steigt Voglreiter auf die Barrikaden.

Seit sieben Jahren laufen die Ermittlungen und Prozesse gegen Markus Voglreiter bereits - ein Ende ist jedoch noch nicht in Sicht. Der Baumeister kritisiert nun die Justiz und die Finanzbehörden: Sie würden zu langsam arbeiten und hätten es auf ihn abgesehen, sagt Voglreiter.

Baumeister fühlt sich von Behörden verfolgt

Voglreiter gibt zu, am Bau mit Schwarzgeld bezahlt und dadurch Steuern hinterzogen zu haben. Eine Strafe von 2,3 Millionen Euro bezahlte er schon vor Jahren. Nach wie vor läuft aber der Strafprozess gegen ihn, der sich nun schon über vier Jahre hinzieht. Außerdem hat er bereits vier Richter verschlissen, bald kommt der fünfte. Die Vorgänger waren entweder befangen oder haben den Job gewechselt.

Voglreiter sagt, er habe den Eindruck verfolgt zu werden: „Bei der Finanzverwaltung war es wirklich ein Kampf, und dann war ich froh, dass ich zu Gericht komme.“ 2010 sei es zur Anklage gekommen, 2011 begann der Prozess, dann sei es aber durch befangene Richter, falsche Belehrungen oder fehlende Akteneinsicht immer wieder zu Verzögerungen gekommen, und auch das Oberlandesgericht habe immer wieder eingreifen müssen, sagt Voglreiter: „Ich war da wirklich enttäuscht weil ich gedacht habe, dass man bei Gericht die Wahrheit wissen will und der Sache auf den Grund geht.“

Justiz wehrt sich gegen Vorwürfe

Manchmal seien Richterwechsel unvermeidbar heißt es seitens der Justiz, und auch Voglreiter sei mit Schuld an der Verfahrensdauer, weil er viele Anträge gestellt hat, betont Hans Rathgeb, der Präsident des Salzburger Landesgerichts: „Es sind Umstände, die zusammentreffen können und dementsprechend zu einer Verfahrensdauer führen. Im konkreten Fall muss man allerdings auch sagen, dass in Bezug auf die Verfahrensdauer sehr wohl auch die sehr ausführliche Verantwortung des Angeklagten beiträgt.“

Viel Kritik übt Markus Voglreiter auch an der Finanz. Ein konkreter Beamter arbeite vor Gericht mit völlig überzogenen Fantasiezahlen und lasse nicht mit sich reden, sagt der Baumeister. Die Finanz wollte am Donnerstag zu den Vorwürfen nichts sagen.

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