Spitäler suchen Turnusärzte

Die heimischen Spitäler kämpfen nach wie vor mit Nachwuchsproblemen. Das Krankenhaus Mittersill versucht seit mehreren Monaten mit Schnupper-Angeboten Jungmediziner zu locken.

Vor allem kleinere Krankenhäuser haben so gut wie keine Chance, Turnusärzte zu bekommen. So etwa das Krankenhaus Mittersill. Der Ruf als Ausbildungsspital ist gut.Turnusärzte verirren sich allerdings kaum in den Oberpinzgau, zumindest nicht von selbst. Turnusärzte müssen mit Marketing-Aktionen angeworben werden. Die Studenten werden mit Ski-Karten und Gratisunterkünften versorgt. Die Medizinstudentin Bettina Renoldner aus Graz ist durch einen Flyer auf die Aktion aufmerksam geworden: „Wir können zwei Tage das Krankenhaus anschauen dann haben wir zwei Tage Freizeit.“

Turnusärzte und Arzt in Mittersill

ORF

Wenige bleiben nach Schnuppertagen

Von der herkömmlichen Visite bis zur Ausbildung am medizinischen Gerät reicht das Programm in Mittersill, nach ihren Schnuppertagen bleiben allerdings die wenigsten hier, sagt Roland Friedlmeier, der Ärztliche Leiter des Krankenhauses Mittersill: „Wir denken, es liegt daran, dass wir etwas abgelegen liegen und dass wir nicht den gesamten Turnus anbieten können. Und wenn man demgegenüber an einer Uniklinik tätig sein kann, bevorzugen manche das Ansehen einer Uniklinik.“

Mittersill will Projekt weiter finanzieren

Mittersill gibt den Kampf um den Ärzte-Nachwuchs aber nicht auf. Das Werbeprogramm kostet rund 20 000 Euro und wird vom Regionalverband Oberpinzgau finanziert. Bürgermeister Wolfgang Viertler (parteilos) sieht das als wichtige Investition: „Die medizinische Versorgung der ländlichen Regionen ist eine große Herausforderung. Wir wollen gemeinsam mit den Medizinern das Bewusstsein auf die Attraktivität der Region legen.“ Zurzeit sind sechs Medizinstudentinnen in Mittersill beschäftigt - ob eine von ihnen bleibt, steht noch nicht fest.

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