Korruptionsgesetz bedroht Skikurse

Schuldirektoren befürchten Kürzungen von Schulveranstaltungen durch die neuen Antikorruptionsbestimmungen: Sie erlauben keine Freikarten mehr für Lehrer. Ohne diese seien Skikurse, Sprachreisen und Theaterbesuche kaum mehr möglich.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ist streng und hat mittlerweile Direktoren und Schulfotografen wegen illegaler Geschenkannahmen im Visier. Das sei aber nicht das Schlimmste, sagt Gewerkschafterin Claudia Dörrich, Direktorin des Christian-Doppler-Gymnasiums in der Stadt Salzburg.

Bisher wurden fast alle Schulveranstaltungen durch Freikarten der Hotels, Reise- und Kulturveranstalter finanziert. Jetzt müssten viele Skikurse, Sportwochen und Theaterbesuche gestrichen werden - auf Kosten der Schüler, befürchtet Dörrich: „Denn die Budgets sind nicht hoch genug, um tatsächlich alle Reisekosten bestreiten zu können.“

Teilnehmer eines Schulskikurses

ORF

Gewerkschaft: Schulskikurse sind oft nur finanzierbar, wenn die Begleitlehrer Freikarten bekommen

Freiplätze für Lehrer nicht mehr zulässig

Freiplätze für Lehrer bei solchen Veranstaltungen „sind gang und gäbe“. Doch derartige Vergünstigungen für Lehrer dürfe es nach den neuen Antikorruptionsregeln nicht mehr geben, so Dörrich: „Es wurde uns bei einer Tagung klar gesagt, dass sie den Schülern zugutekommen müssen.“ Die Schuldirektoren sind ratlos. Sollten die Antikorruptionsregeln nicht gelockert werden, dann fordern sie mehr Budget für die Schulen, um die Reisekosten für Lehrer bei Skikursen & Co. bezahlen zu können.

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