Hohe Auszeichnung für Lebensretter

Der 44-jährige Alpinpolizist, Bergführer und Bergretter Rupert Hauer aus Mauterndorf (Lungau) ist am Samstag für die Rettung eines amerikanischen Bergsteigers unterhalb des Gipfels des Mount Everest ausgezeichnet worden.

Rupert Hauer hat am 19. Mai 2013 unter massiver Anstrengung einem erblindeten amerikanischen Bergsteiger am mit 8.848 Meter höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest, das Leben gerettet. Circa 100 Höhenmeter unter dem Gipfel ist er dafür umgekehrt. Für den Bergretter Rupert Hauer habe es auch am Mount Everest keine andere Entscheidung gegeben, als zu helfen", sagte der Landesleiter der Bergrettung Salzburg, Estolf Müller. Diese Selbstverständlichkeit zu helfen und nicht - wie es in solchen Höhen durchaus wortwörtlich üblich sei - „über Leichen zu gehen“, verdiene die hohe Auszeichnung, hieß es in einer Aussendung der Bergrettung.

Rupert Hauer

ruperthauer.at

Der Lebensretter vom Mount Everest wurde am Samstag ausgezeichnet

Eigenen Gipfelsieg für Rettung des Kameraden geopfert

Die Ehrung von Rupert Hauer fand in der Pfarrkirche von Mariapfarr (Lungau) statt, wo ein Benefiz-Weihnachtskonzert des Elvis-Interpreten „Rusty“ veranstaltet wurde. Seit dem Bestehen der Salzburger Bergrettung wurde das Ehrenzeichen erst sechsmal verliehen, sagte Pressereferentin Maria Riedler. Rupert Hauer hatte dem anstrengenden Einsatz am höchsten Berg der Welt nicht nur den eigenen Gipfelsieg geopfert, er zog sich dabei auch schwere Erfrierungen an der Nase zu. Der Amerikaner, dem er das Leben gerettet hat, habe sich im Basislager bei ihm bedankt, schilderte er später.

Rupert Hauer Extrembergsteiger Bergretter Alpinpolizist

Gerald Lehner

Rupert Hauer (vierter von links) nach seiner Rückkehr vom Mount Everest

Erstmals Erblindeter lebend vom Gipfel zurückgebracht

Am sogenannten „Third Step“, einer Felsstufe am Nordgrat des Everests auf knapp über 8.700 Meter, traf Hauer auf den in Not geratenen Bergsteiger. Diesem waren laut Expeditionstagebuch auf der Webseite von Amical Alpin schon kurz nach dem eigenen Aufbruch die Brillen vereist. Er ging ohne Brille weiter - mit dramatischen Folgen. Obwohl es noch dunkel war, blies der ständige Wind in die ungeschützten Augen. Kurz vor dem Gipfel war der Bergsteiger völlig erblindet. Laut Amical Alpin ist es dabei noch nie gelungen, einen Erblindeten vom Gipfel lebend zurück ins dritte Hochlager zu bringen.

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