Auch Rössler will um Airport kämpfen

Im Streit um den Salzburger Flughafen zwischen Deutschland und Österreich will die Gewerkschaft nun LH.Stv. Astrid Rössler (Grüne) in die Pflicht nehmen. Die einstige Sprecherin der Flughafen-Gegner betont am Sonntag: Sie bekenne sich zum Airport.

Wie mehrfach berichtet will der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Salzburger Flugverkehr auf bayerischer Seite massiv einschränken - und zwar mit einer „Fluglärmverordnung“. Diese würde einen normalen Flugbetrieb aber unmöglich machen und letztendlich das Ende des Flughafens bedeuten, fürchtet man in Salzburg - mehr dazu in Fluglärm: Gipfeltreffen ohne Ergebnis (salzburg.ORF.at; 22.11.2013). LH Wilfried Haslauer (ÖVP) sprach am Samstag sogar von einer wahren Kriegserklärung, sollten die Deutschen die geplante Verordnung wirklich erlassen - mehr dazu in „Fluglärmverordnung wie Kriegserklärung“.

Nun fordert die Gewerschaft die einstige Flughafen-Gegnerin und heutige LH.Stv. Rössler auf, sich für den Flughafen einzusetzen und das Unternehmen zu unterstützen.

Rössler: „Halte Verordnung für überzogen“

Im ORF-Gespräch am Sonntag bekennt sich Rössler auch zum Salzburger Flughafen und sagt: „Ich halte diese Verordnung, die im Entwurf vorliegt, in der Sache für weit überzogen. Denn damit ist ein Betrieb des Flughafens gar nicht mehr möglich. Es kann also nicht sein, dass derart einseitig von bayerischer Seite der Betrieb so stark eingeschränkt wird.“

Wahlkampffinale der Grünen Astrid Rössler

APA / Barbara Gindl

Viele Jahre war Rössler Sprecherin der Flughafen-Gegner - bis zu ihrem Eintritt in die Landesregierung 2013.

Sie stehe aber nach wie vor nicht zu 100 Prozent hinter dem Flughafen-Management, „denn ich werfe diesem schon vor, dass die berechtigten Anliegen der Anrainer einfach nicht ernst genug genommen worden sind. Das hat jetzt zur Folge, dass nun auf bayerischer Seite - wenn auch überzogen - eine drastische Form gewählt wurde. Das Management hat die Regierung auch in den letzten Wochen nicht über die bevorstehenden Schritte informiert“, so Rössler.

Als ehemalige Sprecherin der Flughafen-Gegner sehe sie sich heute als Regierungsmitglied allerdings nicht in einer Zwickmühle. „Eigentlich ist nur das eingetreten, wovor ist seit Jahren warne: Wenn nicht ein guter, fairer Kompromiss gefunden wird - was Spitzenbelastungen am Flughafen betrifft - dann ist letztlich das Übergehen von wichtigen Teilaspekten der Grund, warum es jetzt eskaliert ist“, meint Rössler.

AK-Präsident fordert Krisengipfel

Weit mehr als 1.000 Arbeitsplätze wären von einer Schließung des Salzburger Flughafens betroffen. Das ruft auch die Arbeiterkammer auf den Plan. AK-Präsident Siegfried Pichler fordert in einer Aussendung am Sonntag die Bundesregierung auf, einen Krisengipfel einzuberufen. „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie ein Lebensnerv der Salzburger Wirtschaft gekappt wird“, so Pichler.

Er fordert von Bundeskanzler Werner Faymann und Außenminister Michael Spindelegger Taten auf höchster politischer Ebene sowie einen Flughafen-Gipfel mit Landesregierung, Bund, Sozialpartnern und Betriebsräten. Pichler erwartet sich, dass alle zur Verfügung stehenden Mittel bis hin zum aktiven Widerstand ausgeschöpft werden.