Umfrage: Wohnbedarf in 270.000 Haushalten

Das Land Salzburg hat Montag mit einer Umfrage zum Wohnbedarf der Bevölkerung begonnen. Der Fragebogen wird 270.000 Haushalten geschickt. Mit den Daten wird die neue Wohnbauförderung erstellt. Mietwohnungen sollen künftig zu Beginn teurer sein.

Die Organisation des alten Fonds hatte sich beim Finanzskandal laut Experten als ziemlich chaotisch erwiesen. Ein Trend zeichnet sich laut Branchenkennern schon jetzt ab: Die Einstiegsmieten für geförderte Mietwohnungen werden künftig höher sein als bisher.

Aktuelles Beispiel

Die neue Siedlung „Freiraum Maxglan“ zeigt derzeit das Spitzenniveau im sozialen Wohnbau Salzburgs - auf dem Gelände der früheren Struber-Kaserne. Mittwoch dieser Woche werden die ersten Wohnungen übergeben. Drei Viertel der 360 Einheiten sind vermietet. Und sie sind kaum schlechter ausgestattet als Eigentumswohnungen in der Anlage.

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ORF

Sozialer Wohnbau in Salzburg

Deutlich weniger Geld für Wohnbau

Genauere Daten über Bedarf und Wunschgrößen bei Wohnungen im gesamten Land will das Wohnbau-Ressort nun mit seiner neuen Umfrage erheben, sagt der zuständige Politiker und neue Landesrat Hans Mayr (TS): „Wir müssen den Menschen noch etwas versprechen und anbieten können, trotz der Sparbudgets. Es gibt einen erheblichen Wohnbedarf in Salzburg. Trotz der schwierigen Situation muss es dieser Regierung gelingen, bei Quanität und Qualität das Wohnen auch in Zukunft zu ermöglichen.“

200 Millionen Euro pro Jahr will das Land künftig in den Wohnbau investieren. Das wären 100 Millionen weniger als bisher, kalkuliert und kritisiert die Branche. Derzeit liegt die Einstiegsmiete für eine 65-Quadratmeter-Wohnung bei günstigen 600 Euro.

Künftig zu Beginn teurer, danach günstiger

Das sei bei künftigen Projekten kaum zu halten, sagt Christian Struber, Geschäftsführer beim „Siedlungswerk“: „Man sollte nicht den Fokus darauf legen: Was kostet die Wohnung am ersten Tag, wo ich einziehe? Stattdessen könnte man davon ausgehen, dass ich mehrere Jahre oder vielleicht mein ganzes Leben lang in dieser Wohnung bleibe. Es soll sich die Miete vom Beginn bis über die Lebenszeit der Immobilie konstant entwickeln - und nicht, wie jetzt, zuerst sehr billig, und dann im Lauf von zehn, elf bis zwölf Jahren sehr teuer. Diesen Trend müssen wir ausgleichen.“

Zumindest die Start-Mieten werden künftig also höher liegen als derzeit - auch wenn sie dann nicht mehr so rasch steigen.

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