B´hofen: Saller neue Bürgermeister-Kandidatin

Mit einer Frau als Spitzenkandidatin geht die ÖVP Bischofshofen (Pongau) in die Direktwahl für den Bürgermeister am 9. März 2014. Nach einer längeren Bedenkzeit wurde Montag die Ortsbäuerin und Stadträtin Barbara „Wetti“ Saller offiziell präsentiert.

Saller steigt nun definitiv in den Ring - nach dem Abschied des beliebten Bürgermeisters Jakob Rohrmoser (ÖVP) aus der sonst von der SPÖ dominierten Kommunalpolitik Bischofshofens. Die Landwirtin soll den Sessel des Stadtoberhauptes weiterhin für die ÖVP halten.

Barbara "Wetti" Salller ÖVP Bischofshofen - mit Ex-Bürgermeister Jakob Rohrmoser (links)

ÖVP Pongau

Stadträtin und neue Spitzenkandidatin Barbara Saller mit dem scheidenden Bischofshofener Bürgermeister Jakob Rohrmoser (beide ÖVP)

Einstimmig haben die Gremien der städtischen ÖVP die Ortsbäuerin Saller intern schon vor einiger Zeit als Kandidatin gekürt. Warum die Kandidatur erst jetzt bekanntgegeben wird, begründet Stadtparteichef Markus Graggaber: „Wir haben gemeinsam entschieden, der Kandidation genügend Zeit zu geben, um die Dinge in ihrem Leben so zu ordnen, dass sie Zeit für die neue Rolle hat.“

Privates geregelt für Freiraum in der Politik

Die 60 Jahre alte Witwe Barara „Wetti“ Saller hat inzwischen ihren Hof dem Sohn übergeben, ihre Aktivitäten bei der bäuerlichen Direktvermarktung neu geregelt sowie eine Nachfolgerin als
Ortsbäuerin gesucht.

Sie möchte sich im Fall ihrer Wahl - zur ersten Bürgermeisterin im Pongau - ganz der arbeitsintensiven Funktion widmen können. In der tiefroten Eisenbahnerstadt den Bürgermeistersessel für die ÖVP zu halten, das sei eine besondere Herausforderung, sagt Barbara Saller: „Ich bin mir sehr im Klaren, dass es eine schwierige Sache ist. Dass die SPÖ damit rechnet, die Position wieder zurückzuerobern, das ist mir klar.“

Schwere Schicksalsschläge

Ihr großer Bonus sei ihre Arbeit als Sozial- und Kulturstadträtin in den vergangenen Jahren. Persönliche Stärke habe sie vor allen durch private Schicksalsschläge gewonnen, so die Kommunalpolitkerin: „Stark gemacht hat mich all das, was familiär gekommen ist. Wir haben einen neuen Stall gebaut, die Tiere haben wir alle auf der Alm gehabt. Mein Mann und der Sohn waren im Tal. Als dann alles weggerissen war, kam die Diagnose Krebs bei meinem Mann. Das muss man als Frau einmal durchhalten. Dann stirbt der Mann, und ein halbes Jahr später brennt die Almhütte in Dorfgastein nieder, und du weißt es bis heute nicht, warum?“

Noch Kandidaten von Grünen und FPÖ?

Ob es am 9. März zu einer Stichwahl in Bischofshofen zwischen Hansjörg Obinger von der SPÖ und Barbara Saller kommen wird, hängt davon ab, ob weitere Bürgermeisterkandidaten antreten werden. Grüne und Freiheitliche könnten nämlich auch noch mitmischen.

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