Betrug mit überteuerten Schlüsseldiensten

In Salzburg sind drei Männer als mutmaßliche Betrüger ausgeforscht worden. Sie haben offenbar bereits im Jahr 2012 mit einem Schlüsseldienst für Notfälle ihr Unwesen getrieben.

Nun ist ein neuer Fall bekannt geworden: Eine Mutter von zwei Kleinkindern hatte sich im September 2013 versehentlich aus ihrer Wohnung in Dorfbeuern (Flachgau) ausgesperrt. Für die Haustüröffnung musste sie laut Polizei 370 Euro zahlen, für eine neue Zentralschließanlage 3.312 Euro.

21-jähriger Deutscher angezeigt

Die bezahlten Beträge sind Ermittlern zufolge jedoch viel zu hoch. Umfangreiche Erhebungen der Polizeiinspektion Lamprechtshausen (Flachgau) ergaben, dass ein 21-jährige Deutscher, der sich als Mitarbeiter des von der Frau angerufenen, ortsansässigen Schlüsseldienstes ausgegeben hatte, kein Bediensteter dieser Firma war. Er wurde wegen Betruges und Geldwuchers angezeigt. Eine Vorladung des Mannes beim Polizeipräsidium Essen in Deutschland scheiterte: Er ist zur Befragung nicht erschienen.

Notlage von Ausgesperrten ausgenützt

Mit der gleichen Masche, nämlich die Notlage von Ausgesperrten auszunützen, sind im Mai und Juli 2012 zwei in Deutschland wohnhafte Männer im Alter von 23 und 21 Jahren vorgegangen. Sie kassierten für ihren „Not-Aufsperrdienst“ von einem Bewohner in Salzburg 886 Euro, von einem anderen, der in Wien lebt, 757 Euro.

Zwei Afrikaner wegen „Sachwucher“ angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hatte den 23-jährigen Tunesier und den 21-jährigen Marokkaner, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wegen „Sachwucher“ angeklagt. Das Duo ist aber dem Prozess am Landesgericht Salzburg am 24. Oktober 2013 fern geblieben. Einem Polizeisprecher zufolge handelt es sich bei dem 21-Jährigen nicht um jenen Mann, der der Mutter mit den zwei Kindern in Dorfbeuern die Türe aufgesperrt hat.

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