Bürgermeister gegen Roma-Campingplätze

Für heftigen Unmut sorgt im Tennengau der Plan der grünen Landesrätin Martina Berthold, in jedem Bezirk einen eigenen Campingplatz für durchreisende Roma und Sinti zu suchen. Es gebe genügend Campinplätze im Land, sagen die Bürgermeister.

Campingwägen

ORF

In öffentlichen Toiletten sehe es generell oft nicht besonders einladend aus, ob auf Campingplätzen, bei Bierzelt- und Oktoberfesten, an allgemeinen Autobahnen oder sonstwo, sagen Gesundheitsexperten

Deutlicher könnte die Ablehnung kaum sein. Kein einziger der 13 Tennengauer Bürgermeister hat sich bei der jüngsten Konferenz für einen eigenen Campingplatz für Roma und Sinti stark gemacht.

Der Gollinger Bürgermeister Anton Kaufmann (ÖVP) sagt, „hier eine Extrawurst zu braten“ sei falsch: „Da produziert man geradezu den Unwillen und die Probleme mit den anderen Gemeindebürgern.“

Frust über hygienische Zustände

Ähnlich sieht das der Pucher Bürgermeister Helmut Klose (ÖVP): „Ich habe gegen das Volk nichts, gegen die Leute - überhaupt nicht. Sie müssen sich halt auch ein bisschen an das halten, was man ihnen zur Verfügung stellt. 2007 haben wir ihnen einen WC-Wagen zur Verfügung gestellt, wie es dann dort ausgesehen hat, das will ich gar nicht schildern.“

Bezirkshauptmann wirbt um Verständnis

Der Tennengauer Bezirkshauptmann Helmut Fürst appelliert dennoch an die Bürgermeister, nicht gleich kategorisch „Nein“ zu sagen: „Wir wollen wegen des Campierens keinesfalls eine Eskalation von Gewalt riskieren. Wir haben alle Interesse daran, dass solche Dinge schon von vornherein vermieden werden.“

Suche wird fortgesetzt

Noch konnte Fürst die Bürgermeister in seinem Bezirk nicht überzeugen. Der Kuchler ÖVP-Bürgermeister Andreas Wimmer ist Vorsitzender des Tennengauer Regionalverbandes: „Aus meiner Sicht gibt es genügend Campinplätze, auch im Tennengau. Wenn sie dort hinfahren und sich ganz normal benehmen, dann stellt sich das Problem nicht.“

Dennoch soll die Suche in allen Bezirken fortgesetzt werden.

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