Bürgermeister gegen Roma-Campingplätze
ORF
Deutlicher könnte die Ablehnung kaum sein. Kein einziger der 13 Tennengauer Bürgermeister hat sich bei der jüngsten Konferenz für einen eigenen Campingplatz für Roma und Sinti stark gemacht.
Der Gollinger Bürgermeister Anton Kaufmann (ÖVP) sagt, „hier eine Extrawurst zu braten“ sei falsch: „Da produziert man geradezu den Unwillen und die Probleme mit den anderen Gemeindebürgern.“
Frust über hygienische Zustände
Ähnlich sieht das der Pucher Bürgermeister Helmut Klose (ÖVP): „Ich habe gegen das Volk nichts, gegen die Leute - überhaupt nicht. Sie müssen sich halt auch ein bisschen an das halten, was man ihnen zur Verfügung stellt. 2007 haben wir ihnen einen WC-Wagen zur Verfügung gestellt, wie es dann dort ausgesehen hat, das will ich gar nicht schildern.“
Bezirkshauptmann wirbt um Verständnis
Der Tennengauer Bezirkshauptmann Helmut Fürst appelliert dennoch an die Bürgermeister, nicht gleich kategorisch „Nein“ zu sagen: „Wir wollen wegen des Campierens keinesfalls eine Eskalation von Gewalt riskieren. Wir haben alle Interesse daran, dass solche Dinge schon von vornherein vermieden werden.“
Suche wird fortgesetzt
Noch konnte Fürst die Bürgermeister in seinem Bezirk nicht überzeugen. Der Kuchler ÖVP-Bürgermeister Andreas Wimmer ist Vorsitzender des Tennengauer Regionalverbandes: „Aus meiner Sicht gibt es genügend Campinplätze, auch im Tennengau. Wenn sie dort hinfahren und sich ganz normal benehmen, dann stellt sich das Problem nicht.“
Dennoch soll die Suche in allen Bezirken fortgesetzt werden.
Links:
- Campingplätze für Roma: Land soll zahlen (salzburg.ORF.at; 17.09.2013)
- Eigene Campingplätze für Roma (salzburg.ORF.at; 16.09.2013)
- Campingplätze für Roma-Familien? (salzburg.ORF.at; 03.09.2013)
- Armut unter Roma: Schwere Kritik an EU (salzburg.ORF.at; 22.04.2013)
- Hitlers „Drittes Reich“: Schicksale von Roma in Salzburg