Neues Geriatriezentrum noch ohne Ärzte

In der Salzburger Christian-Doppler-Klinik wird am kommenden Freitag ein Pflegezentrum für 88 Wachkoma-, Neurologie- und Demenzpatienten eröffnet. Allerdings gibt es noch keine Ärzte dafür, weil deren Finanzierung offen ist.

Noch wird heftig daran gearbeitet, um das Gunther-Ladurner-Pflegezentrum zeitgerecht für die Eröffnung am kommenden Freitag fertigzustellen. Es ist eine topmoderne Einrichtung, abgestimmt auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohner.

Doch nur eines fehlt - die nötigen Ärzte: „Diese medizinische Betreuung, die ärztliche Betreuung ist nicht über den Pflegesatz abgebildet, sondern wird eben von Seiten der Gebietskrankenkasse bezahlt“, sagt Landeskliniken-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst.

Zimmer im Pflegezentrum in der Salzburger Christian-Doppler-Klinik

ORF

Die Zimmer im Gunther-Ladurner-Pflegezentrum sind bald einzugsbereit

Verhandlungen mit GKK laufen noch

Seit 14 Monaten laufen die Verhandlungen dazu - noch gibt es keine Einigung. So lange die ärztliche Versorgung nicht geklärt ist könnte man „rein formal eigentlich keine Patienten“ aufnehmen, betont van der Vorst. „Unser Interesse ist natürlich, diese wichtige Einrichtung, die bei allen unstrittig ist, nicht zu blockieren. Das heißt: Die Aufnahmen laufen, es gibt bereits sehr viele Anmeldungen. Es gibt in Einzelbereichen auch noch Möglichkeiten, Patienten aufzunehmen. Das läuft auf vollen Touren. Ich gehe hundertprozentig davon aus, dass die SGKK ihre Rolle hier dementsprechend wahrnehmen wird und die Abgeltung der Ärzte dann vornimmt.“

Die Gebietskrankenkasse sagte auf ORF-Anfrage, dass es lediglich noch um Details gehe, man werde sich schon einig werden.

Spezielle Therapien für Schwerkranke

Eines ist aber allen klar - das Pflegezentrum ist eine äußerst notwendige Einrichtung: „Gerade die demenziellen Erkrankungen brauchen eine eigene Einrichtung“, sagt der Leiter der Demenzabteilung, Kristian Blazcevic. „Wo wir uns speziell auf dieses Krankheitsbild konzentrieren können.“ Den künftigen Bewohnern sollen speziell abgestimmte Therapien helfen.

Diese Einrichtung ist ab Pflegestufe fünf gedacht und soll für alle leistbar sein: „Das wird nach dem Salzburger Obergrenzengesetz abgerechnet. Wenn die Pernsion oder die Eigenmittel zu klein sind, springt die Salzburger Landesregierung mit der Sozialhilfe ein“, sagt die Leiterin des Pflegezentrums Karin Steinberger.

Zeit für Einigung bis Freitag

Eröffnet werden soll das Pflegezentrum für 88 Bewohner am kommenden Freitag, bis dahin haben Betreiber und die GKK Zeit, sich über die Finanzierung der Ärzte zu einigen.